München. (eb) Noch sind die Zahlen nicht bekannt, die jedem Nachbericht vorausgehen. Doch dürfte klar sein, dass die Iba 2023, europäische Leitmesse für Bäckerei, Konditorei und Snacks, ihr Publikum erreicht hat. Der Publikumsmix aus nah und fern war mindestens so international wie 2018. Aus deutscher Sicht war die Stimmung «auffallend gut». Das relativiert sich allerdings schnell angesichts des vielfältigen Publikums und dem Wissen, dass «die Welt» längst wieder Tritt gefasst hat, während Deutschland noch auf nötige Reformen wartet und sich den Rest madig macht. Doch auch das stimmt nur halb: Denn wer als bundesdeutscher Bäckereiunternehmer einen Plan hat und sich aufgemacht hat in die Zukunft, der war auch in München mit begründetem Optimismus unterwegs und suchte seinen Weg. Wo man auch guckte und wen man auch fragte, stand weit überwiegend ein Optimismus und Ideenreichtum im Vordergrund, der fast schon diametral zum öffentlichen Meckern und Maulen zu registrieren war.
Die Geschäftserwartungen sind im Wesentlichen erfreulich, auch wenn es noch ein paar Hindernisse aus dem Weg zu räumen gibt. Die überstandenen Herausforderungen scheinen viel zu relativieren. Der Besuch der Iba 2023 in den Münchener Messehallen diente denn auch vornehmlich der Aufgabe, bestehende Pläne und Kontakte zu vertiefen und «Tools» oder Werkzeuge näher in Augenschein zu nehmen, ohne die künftig eine erfolgreiche Unternehmensführung kaum mehr möglich scheint.
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Innovative Abholboxen erweitern die Möglichkeiten
Die Systemspezialisten von copago hatten mit ihren «copagoDAYS» im September schon ordentlich vorgelegt. In München stellten sie jetzt Nutzwert und Anwendungsfälle konsequent in den Vordergrund, anhand derer sich die Gespräche entwickelten. Das Team aus Oberhausen war voll beschäftigt angesichts der Antworten, die es geben kann mit Blick auf bargeldlose Filialen, die Kasse als zentrale Kommunikationsplattform, Kundenbindung via «get2go» oder vollautomatisierte Abholboxen für viele Gelegenheiten. An Interesse mangelte es jedenfalls nicht auf der Iba angesichts des Handlungsdrucks, von dem sich viele Betriebe erst noch befreien müssen. «Unsere Lösungen sind nicht zuletzt deshalb so gefragt, weil sie sich intuitiv erfassen lassen, ohne dicke Handbücher wälzen zu müssen,» sagen Dominik Skora und Karl-Heinz Faulhaber, Vorstände der copago AG.
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«Marvin Order KI»: Wie Big Data den Verkauf optimiert
Direkt hinter der Kasse beginnt der Aktionsradius von Marvin, der modularen Bäckerei-Software von Goecom. Die Fachleute aus Kronau haben in diesem Jahr mit ihrer «Marvin Order KI» ein innovatives wie hochaktuelles Tool realisiert, das Retouren signifikant senken kann bei gleichzeitiger deutlicher Umsatzsteigerung. Aufbauend auf die Erfahrungen des bisherigen Moduls «Bestell-Profi» verfügt die «Marvin Order KI» über etliche Alleinstellungsmerkmale und ist ganz gewiss einen Blick wert, soll der Verkauf optimiert und die Retourenquote gesenkt werden. «Marvin Order KI» ersetzt den «Bestell-Profi» komplett und funktioniert auch «standalone», also ohne Einsatz des Warenwirtschaftssystems Marvin. «Wie immer stehen wir mit unserem bekannt guten Kundenservice bereit, um Bäckereien die Vorteile zu erschließen, die helfen, Potenziale zu heben,» sagen Christian Riffel und Patric Leu, Geschäftsführer in Kronau. Nach wie vor hilft der modulare Aufbau von Marvin dabei, die Unternehmensführung bis in die Backstube hinein sinnvoll und kostengünstig zu optimieren, so dass auch der Stand von Goecom an allen Messetagen gut besucht war und die Fachleute ein entsprechendes Nachmessegeschäft erwarten.
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Heuft: Ein Hybrid Thermo-Oel Erhitzer, zwei Technologien
Über die Konzeption und Realisierung des schönen Messestands, mit denen sich die Heuft-Gruppe in München präsentierte, hatte sie die Öffentlichkeitsarbeit im Vorfeld ein bisschen hintenan gestellt. Zu sehen bekam das Messepublikum dann auf der Iba viele kleine Einblicke in die Tradition des Backofenbaus seit 1700, ein gestalterisch behutsam integriertes IceCool Systems und nicht zuletzt einen Hybrid Thermo-Oel Erhitzer, der Bäckereibetrieben erstaunliche Optionen eröffnet oder/und Freiheitsgrade lässt – um unter wechselnden Voraussetzungen die jeweils richtige Energie-Entscheidung treffen zu können. «Der zum Patent angemeldete Thermo-Oel Erhitzer erhitzt Thermo-Oel nachhaltig und bietet Unabhängigkeit beim Energiemanagement. Der Hybrid Thermo-Oel Erhitzer vereint einen elektrischen sowie einen befeuerten Erhitzer, wobei der elektrische Erhitzer durch Strom aus regenerativen Quellen betrieben werden kann,» erklärte Jochen Wagner, Abteilungsleiter Heuft Energy, den hoch interessierten Fachbesuchern. Es erübrigt sich die Feststellung, dass auch oder gerade der Stand der Heuft-Gruppe an allen Messetagen gut besucht war und sich viele interessante Gespräche entwickelten.
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Uniferm: «FermFresh» Erzeugnisse trafen den Nerv der Leute
Sind die Energiekosten im Griff, macht auch das Backen wieder Freude. Zum Beispiel mit «FermFresh AromaDurum» von Uniferm. Das gehört zur neuen Generation fermentierter Produkte aus Werne. In die frischen Erzeugnisse unter der Dachmarke «FermFresh» fließen Wissen und Erfahrung von über 280 Jahren in Fermentationsprozesse ein. Mit ihren naturbelassenen Zutaten und der schonenden Reifung unter definierten Fermentationsbedingungen tragen die Produkte zu lang anhaltender Frische sowie authentischem wie ursprünglichem Geschmack bei. «Mit FermFresh AromaDurum gelingen Gebäcke mit saftiger goldgelber Krume und goldbrauner Kruste, die dem Auge schmeicheln und Lust auf eine Genussentdeckung machen,» sagt Elke Preißler, Leiterin Unternehmens- und Marketingkommunikation. «Dank der Verbindung von Durumsauerteig und DurumFerment in FermFresh AromaDurum wird das Geschmackspotenzial des Hartweizens tiefgründig erschlossen,» ergänzt Bettina Zech, ebenfalls Uniferm. Im Vordergrund der Präsentation standen die Erzeugnisse unter der Dachmarke «FermFresh» und was sich alles daraus produzieren lässt. Das traf den Nerv des Messepublikums, so dass sich auch hier viele interessante Gespräche entwickelten, die nach der Fachmesse sicher fortgesetzt werden (Fotos: usp).
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Nach Redaktionsschluss: Kurzer Blick in den offiziellen Schlussbericht
München. (ghm / eb) Nach Angaben des vorläufigen offiziellen Schlussberichts aus der Feder der GHM nahmen während der Iba 2023 rund 57.000 Besucher (m/w/d) aus 150 Ländern das Angebot der 1.073 Aussteller aus 46 Ländern in Augenschein. Die Besucherqualität muss überdurchschnittlich gewesen sein, auch wenn Dieter Dohr, Vorsitzender der Geschäftsführung der GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH, die von ihm im Bericht erwähnte «phänomenale Entscheiderquote» nicht näher erörtert. Ein abschließender offizieller Schlussbericht ist da erfahrungsgemäß aufschlussreicher.
Ein Vergleich zur vorläufigen Einordnung: Im Rahmen der Iba 2018 prüften rund 76.800 Fachbesucher (m/w/d) das Angebot von 1.373 Ausstellern. Der Aussteller-Mix (31 Prozent national – 69 Prozent international) und der Besucher-Mix (33 Prozent national – 67 Prozent international) machten es der GHM schon 2018 schwer, die Veranstaltung als nationalen Treffpunkt zu platzieren. In diesem Jahr werden sich die Gewichte weiter verschoben und sich die Fachmesse vermutlich weiter internationalisiert haben.
Weniger Aussteller und weniger Fachbesucher schmälern nicht den Erfolg der Iba 2023, ihrer Veranstalter und Träger: Die Fachmesse bot alles, was für die backenden Branchen aktuell verfügbar ist in Europa. Zitat Susann Seidemann, Leiterin Iba: «Ein Roboter in der Backstube, ein Automat der 24/7 geöffnet ist, eine BrotHaus-Filiale, die zeigt wie sich persönliche Beratung und Selbstbedienung ohne Verkaufspersonal vereinen lässt und eine Filiale von morgen mit Einkaufserkennung und bargeldlosem Bezahlen. Das waren nur einige digitale Lösungen, die gezeigt wurden. Die Aussteller der Iba präsentierten den Besuchern die komplette Bandbreite der Digitalisierung – von konkreten Praxisbeispielen, die bereits heute in den Filialen umsetzbar sind, bis zu Optionen der Zukunft. Von der Vision zur Realisation – unser Ziel war es «Digitalisierung zum Anfassen» zu bieten. Dies haben wir durch das Fokusthema und Produktangebot sichergestellt, aber auch durch die neue Fläche Iba.Digitalisation Area», sagt Seidemann (… wobei diese Fläche ausbaufähig ist und von den Angeboten in den Hallen locker getoppt wurde).
Die nächste Iba findet vom 18. bis 22. Mai 2025 in Düsseldorf statt (Fotos: usp).
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