Freitag, 29. März 2024
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IFH Köln: sieht Digitalisierungsschub für deutsche Ladenkassen

Köln. (ifh) Eine neue ECC Paymentstudie zeigt: Covid-19 sorgt für den Durchbruch der digitalisierten Zahlung am Point of Sale (POS). Besonders bargeld- und kontaktloses Bezahlen ist immer häufiger möglich und wird von Konsumenten (m/w/d) zunehmend genutzt, berichtet das IFH Köln.

Noch sind Schein und Münze die Lieblinge deutscher Konsumenten an der Ladenkasse. Doch schon heute zahlt jeder dritte Konsument kontaktlos, auch andere bargeldlose Zahlungsverfahren gewinnen an Bedeutung. Die neue «ECC Paymentstudie Volume 25» von ECC KÖLN und Prof. Dr. Malte Krüger untersucht unter anderem den Aufschwung des kontaktlosen Bezahlens und die damit verbundene Digitalisierung am POS und zeigt, wie Händler auf das veränderte Konsumentenverhalten reagieren.

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Digitale Zahlungsmittel nicht nur bei Smart Natives beliebt

68 Prozent der Konsumenten haben infolge der Coronapandemie ihr Bezahlverhalten am POS verändert. Dabei gewinnen besonders bargeldlose Verfahren zunehmend an Bedeutung und werden nicht mehr nur von smartphone- und onlineaffinen Kunden (m/w/d) genutzt. So geben 71 Prozent der Befragten an, heute häufiger kontaktlos mit Karte zu bezahlen. Die Bonhöhe scheint dabei irrelevant: Die Spanne reicht von Kleinstbeträgen bis hin zu Zahlungen von über 500 Euro. Kontaktloses Bezahlen am POS wird damit für jeden zweiten Konsumenten zur Selbstverständlichkeit.

Handel baut Zahlungsangebot weiter aus

Wie reagiert der Handel auf die veränderten Kundenanforderungen? 74 Prozent der Händler nehmen die Veränderungen im Bezahlverhalten ihrer Kundschaft wahr. Zwar ist der Großteil der stationären Händler bereits heute mit einem breiten Payment-Mix aufgestellt, jeder zweite Händler rüstet basierend auf den Entwicklungen dennoch noch einmal nach. Dabei wird vor allem die Zahlung per Girocard respektive EC-Karte (50 Prozent), kontaktlose Zahlung per NFC oder QR-Code (46 Prozent) und die Zahlung mit Kreditkarte (42 Prozent) möglich gemacht. Mit gutem Grund: Rund ein Drittel der Konsumenten präferiert heute Geschäfte, die digitales Bezahlen ermöglichen. 17 Prozent der Konsumenten meiden sogar Geschäfte, die nur Bargeld akzeptieren.

Zukunft des Bargelds ungewiss?

Noch immer zahlen 63 Prozent der Konsumenten (sehr) oft mit Bargeld. Gleichzeitig sinkt die Bedeutung des Zahlungsmittels seit Jahren – das merkt auch der Handel. Nur ein kleiner Teil der Händler kann sich aber vorstellen, gänzlich darauf zu verzichten, Barzahlung anzubieten. Hat sich die Kundschaft jedoch einmal an die Vorteile bargeldlosen Bezahlens wie Bequemlichkeit, Schnelligkeit und Hygiene gewöhnt, werden es Schein und Münze in Zukunft schwer haben.

«Kontaktloses Bezahlen ist durch die Coronapandemie und den Wunsch vieler Konsumenten nach sicherem und hygienischem Einkaufen zur Selbstverständlichkeit geworden. Der Großteil der kontaktlosen Zahlungen wird dabei per Karte abgewickelt, jede siebte Zahlung aber bereits heute mit dem Smartphone getätigt. Durch den hohen Stellenwert des Smartphones beim (Online-) Shoppen ist zu erwarten, dass Mobile Payment künftig weiter an Relevanz gewinnt», sagt Mailin Schmelter, stellvertretende Bereichsleiterin am ECC Köln, zu den Ergebnissen der Studie (Grafik: IFH Köln).

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