Donnerstag, 7. Dezember 2023
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Importpreise im Februar plus 26 Prozent gegenüber Vorjahr

Wiesbaden. (destatis) Die Importpreise waren im Februar 2022 um 26,3 Prozent höher als im Februar 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr im Januar 2022 bei +26,9 Prozent gelegen, im Dezember 2021 bei +24,0 Prozent. Gegenüber dem Vormonat Januar 2022 stiegen die Importpreise im Februar 2022 um 1,3 Prozent. Da sich die Ergebnisse nicht auf einen Stichtag beziehen, sondern den gesamten Monat umfassen, haben sich die aktuellen Preisentwicklungen infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine noch nicht deutlich auf das Februar-Ergebnis ausgewirkt. Die Unsicherheiten im Außenhandel, insbesondere bei Energie, haben die Preisentwicklung jedoch bereits vor dem Angriff beeinflusst.

Starker Preisanstieg ist nach wie vor besonders auf Entwicklung der Energiepreise zurückzuführen

Energieeinfuhren waren im Februar 2022 um 129,5 Prozent teurer als im Februar 2021 (+1,7 Prozent gegenüber Januar 2022). Der hohe Anstieg im Vorjahresvergleich ist weiterhin vor allem durch die stark gestiegenen Preise für Erdgas begründet. Diese lagen im Februar 2022 dreieinhalb mal so hoch wie im Februar 2021 (+256,5 Prozent), sanken aber gegenüber dem Vormonat um 8,5 Prozent. Deutlich teurer als vor einem Jahr waren auch Erdöl mit +70,3 Prozent und Mineralerzeugnisse mit +69,7 Prozent. Hier waren auch gegenüber dem Vormonat Januar 2022 erhebliche Preisanstiege zu verzeichnen, nämlich bei Erdöl mit +14,1 Prozent und Mineralölerzeugnissen mit +8,9 Prozent.

Elektrischer Strom war 155,3 Prozent teurer als im Februar 2021. Gegenüber Januar 2022 gaben die Preise aber deutlich nach (-24,3 Prozent) – zum zweiten Mal in Folge.

Die Preise für importierte Steinkohle lagen 190,9 Prozent über denen von Februar 2021 und stiegen auch gegenüber Januar 2022 mit einem Plus von 14,8 Prozent deutlich an.

Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Februar 2022 um 14,7 Prozent höher als im Februar 2021 und 1,2 Prozent höher als im Vormonat Januar 2022. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 23,3 Prozent über dem Stand des Vorjahres (+0,3 Prozent gegenüber Januar 2022).

Zu den Preissteigerungen bei den Energiepreise auf allen Wirtschaftsstufen hat das Statistische Bundesamt eine zusammenfassende Pressemitteilung veröffentlicht.

Höhere Preise für Vorleistungsgüter im Vorjahresvergleich vor allem bei Düngemitteln und Stickstoffverbindungen, Erzen, Metallen und Kunststoffen

Importierte Vorleistungsgüter waren im Februar 2022 um 24,3 Prozent teurer als im Vorjahresmonat.

Gegenüber Februar 2021 wurden infolge der Energiepreisentwicklung Düngemittel und Stickstoffverbindungen zu zweieinhalbfach höheren Preisen importiert (+156,2 Prozent). Deutlich teurer als im Februar 2021 waren außerdem vor allem Rohaluminium (+73,3 Prozent), Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (+53,2 Prozent) sowie Kunststoffe in Primärformen (+35,8 Prozent).

Die Preise für importierte Investitionsgüter lagen im Februar 2022 um 6,2 Prozent über denen von Februar 2021. Teurer waren unter anderem Notebooks (+7,3 Prozent), Smartphones (+7,1 Prozent), Maschinen (+6,3 Prozent) sowie Kraftwagen und Kraftwagenteile (+5,0 Prozent).

Importierte Verbrauchsgüter wurden binnen Jahresfrist 9,2 Prozent teurer. Hier stiegen im Vorjahresvergleich insbesondere die Preise für Nahrungsmittel mit +15,3 Prozent. Unter anderem lagen die Preise für pflanzliche und tierische Öle und Fette mit +30,2 Prozent deutlich über denen von Februar 2021.

Gebrauchsgüter, wie zum Beispiel Möbel oder Haushaltsgeräte (jeweils +7,2 Prozent gegenüber Februar 2021) waren im Durchschnitt um 6,3 Prozent teurer als vor einem Jahr.

Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter lagen 22,8 Prozent über denen von Februar 2021. Während insbesondere Rohkaffee (+67,5 Prozent) und Getreide (+33,2 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat weiterhin deutlich teurer waren, wurden lebende Schweine zu niedrigeren Preisen importiert (-10,2 Prozent).

Ausgewählte Veränderungen bei den Importpreisen im Februar 2022

(Veränderungen in Prozent) 02/2022 versus 02/2021 02/2022 versus 01/2022
Vorleistungsgüter 24,3 1,8
darunter:
– Düngemittel und Stickstoffverbindungen 156,2 -0,7
– Rohaluminium 73,3 7,6
– Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen 53,2 2,9
– Kunststoffe in Primärformen 35,8 1,2
Investitionsgüter 6,2 0,4
Gebrauchsgüter 6,3 0,4
Verbrauchsgüter 9,2 0,8
darunter:
– Pflanzliche und tierische Öle und Fette 30,2 5,5
Energie 129,5 1,7
davon:
– Erdgas, roh 256,5 -8,5
– Steinkohle 190,9 14,8
– Elektrischer Strom 155,3 -24,3
– Erdöl, roh 70,3 14,1
– Mineralölerzeugnisse 69,7 8,9
Landwirtschaftliche Güter 22,8 3,3
darunter:
– Rohkaffee 67,5 4,0
– Getreide 33,2 4,8
– Lebende Schweine -10,2 -1,5

Veränderungen der Exportpreise im Februar 2022

Der Index der Exportpreise lag im Februar 2022 um 12,4 Prozent über dem Stand von Februar 2021. Eine größere Vorjahresveränderung hatte es zuletzt im Dezember 1974 gegeben (+15,2 Prozent gegenüber Dezember 1973). Im Januar 2022 und im Dezember 2021 hatte die Jahresveränderungsrate bei +11,9 Prozent beziehungsweise bei +10,9 Prozent gelegen.

Den größten Einfluss auf die Entwicklung der Ausfuhrpreise hatte im Februar 2022 die Preisentwicklung der Vorleistungsgüter, die einen Anteil von etwa einem Drittel an den Gesamtausfuhren haben, mit einem Plus von 18,1 Prozent. Hier lagen insbesondere die Preise für chemische Grundstoffe (+13,8 Prozent) und Metalle (+11,7 Prozent) über denen des Vorjahresmonats. Energieausfuhren wirkten sich gegenüber Februar 2021 trotz einer Verteuerung um 109,3 Prozent wegen des geringeren Anteils an der Ausfuhr insgesamt deutlich schwächer aus. Gegenüber dem Vormonat Januar 2022 stiegen die Exportpreise im Durchschnitt um 1,0 Prozent (Grafik: destatis.de – Video: pixabay.com).

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