Freitag, 8. November 2024
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Inflationsrate: Nahrungsmittel bleiben Preistreiber

Wiesbaden. (destatis) Die Inflationsrate in Deutschland als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat lag im April 2023 bei +7,2 Prozent. Im März 2023 hatte die Inflationsrate noch bei +7,4 Prozent gelegen. «Die Inflationsrate hat sich damit den zweiten Monat in Folge abgeschwächt, bleibt jedoch auf einem hohen Niveau», sagt Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamts (Destatis), und ergänzt: «Die Nahrungsmittel bleiben auch im April der stärkste Preistreiber unter den Waren und Dienstleistungen im Warenkorb.» Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, stiegen die Verbraucherpreise im April 2023 gegenüber dem Vormonat März 2023 um 0,4 Prozent.

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Energieprodukte binnen Jahresfrist um 6,8 Prozent teurer

Die Preise für Energieprodukte lagen im April 2023 um 6,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Teuerung der Energieprodukte hat sich nach einer deutlichen Abschwächung im März 2023 (+3,5 Prozent) damit wieder verstärkt, lag aber weiterhin unterhalb der Gesamtteuerung. Verantwortlich für den seit März 2023 unterdurchschnittlichen Preisauftrieb der Energie binnen Jahresfrist ist insbesondere ein Basiseffekt aufgrund der starken Preisanstiege im Vorjahr infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine. Haushaltsenergie insgesamt verteuerte sich von April 2022 bis April 2023 mit +21,1 Prozent jedoch nach wie vor besonders stark: Überdurchschnittlich erhöhten sich hier die Preise für Erdgas (+33,8 Prozent) sowie für Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe (+29,8 Prozent). Auch für Strom (+15,4 Prozent) und Fernwärme (+12,3 Prozent) mussten die Verbraucher deutlich mehr als vor einem Jahr bezahlen. Hingegen verbilligte sich leichtes Heizöl mit -21,8 Prozent, Kraftstoffe waren um 9,4 Prozent günstiger als vor einem Jahr. Insgesamt ist die Preisentwicklung bei Energie durch viele Faktoren geprägt, so auch durch die Preisbremsen für Strom, Erdgas und Fernwärme, die seit Januar 2023 wirksam sind.

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Nahrungsmittel bleiben Preistreiber und verteuerten sich um 17,2 Prozent

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im April 2023 überdurchschnittlich um 17,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Preisauftrieb hat sich binnen Jahresfrist etwas abgeschwächt, im März 2023 lag er noch bei +22,3 Prozent. Im April 2023 wurden jedoch wie schon in den vorherigen Monaten bei allen Nahrungsmittelgruppen Preiserhöhungen beobachtet, vor allem bei Molkereiprodukten (+34,8 Prozent), Brot und Getreideerzeugnissen (+21,3 Prozent), Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchten (+19,7 Prozent) sowie Zucker, Marmelade, Honig und anderen Süßwaren (+19,6 Prozent).

Inflationsrate ohne Energie und Nahrungsmittel bei +5,8 Prozent

Im April 2023 lag die Inflationsrate ohne Energie bei +7,2 Prozent. Die Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln lag mit 5,8 Prozent deutlich niedriger und zeigt, wie stark die Nahrungsmittelpreise die Gesamtteuerung prägen. Gleichzeitig wird durch diese Kenngröße deutlich, dass auch in anderen Güterbereichen die Teuerung hoch ist. Bereits im Dezember 2022 lag der VPI ohne Energie und Nahrungsmittel über der Fünf-Prozent-Marke und hat sich seit Jahresbeginn weiter erhöht (Januar 2023: +5,6 Prozent; Februar 2023: +5,7 Prozent; März 2023: +5,8 Prozent).

Waren verteuerten sich gegenüber April 2022 um 9,3 Prozent

Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich im April 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat um 9,3 Prozent. Verbrauchsgüter verteuerten sich mit +11,4 Prozent besonders stark, vor allem infolge des Preisanstiegs bei Nahrungsmitteln. Spürbar teurer waren hier außerdem Bier (+15,0 Prozent), Verbrauchsgüter für die Körperpflege (+14,4 Prozent) und alkoholfreie Getränke (+13,5 Prozent). Die Preise von Gebrauchsgütern lagen gegenüber April 2022 um 5,9 Prozent höher, darunter zum Beispiel Möbel und Leuchten (+9,9 Prozent) sowie Haushaltsgeräte (+7,7 Prozent).

Dienstleistungen verteuerten sich binnen Jahresfrist um 4,7 Prozent

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im April 2023 um 4,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Darunter verteuerten sich die Nettokaltmieten um 2,0 Prozent. Weitaus deutlicher erhöhten sich unter anderem die Preise für Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen (+14,8 Prozent), für Pauschalreisen sowie Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (jeweils +10,4 Prozent). Binnen Jahresfrist verbilligten sich hingegen die Telekommunikationsdienstleistungen (-1,0 Prozent).

Preisanstieg gegenüber Vormonat um 0,4 Prozent

Im Vergleich zu März 2023 stieg der Verbraucherpreisindex im April 2023 um 0,4 Prozent. Teurer wurden etwa Bekleidungsartikel (+1,8 Prozent) und Übernachtungen (+1,6 Prozent). Auch die Preise für Energie insgesamt zogen an (+0,7 Prozent), trotz Preisbremse besonders für Fernwärme (+3,3 Prozent). Auch Kraftstoffe wurden teurer (+1,6 Prozent, darunter Superbenzin: +2,8 Prozent, dagegen Dieselkraftstoff: -2,1 Prozent). Günstiger als einen Monat zuvor waren leichtes Heizöl (-3,1 Prozent) und Erdgas (-0,3 Prozent). Auch für Nahrungsmittel insgesamt mussten die privaten Haushalte im Vormonatsvergleich etwas weniger bezahlen (-0,8 Prozent). Hier gingen vor allem die Preise für Gemüse (-7,5 Prozent, darunter frisches Gemüse: -10,0 Prozent) sowie für Speisefette und Speiseöle (-3,0 Prozent, darunter Sonnenblumenöl, Raps oder Ähnliches: -8,2 Prozent; Butter: -3,6 Prozent) zurück (Grafiken: Destatis – Foto: pixabay.com).