Muttenz / CH. (vh) Nach dem Gewinn der strategisch wichtigen SBB Ausschreibung informierte die Valora Holding bei ihrem Investorentag über Geschäftsmodell sowie Wachstumsstrategie und kommunizierte die Mittelfristziele bis ins Jahr 2025. Im laufenden Jahr ist Valora gut unterwegs, korrigiert aber aufgrund der Bilanzierungsvorschriften (IFRS 16) für die neuen SBB Verträge die Ergebnisziele 2019, der Free Cash Flow ist davon nicht betroffen. Bereits ab 2021 erwartet Valora eine deutliche Steigerung des Gewinns. Das Unternehmen zeigt sich mit seinem zukunftsträchtigen Foodvenience-Fokus, dem widerstandsfähigen Geschäftsmodell und seinem Wachstumspotenzial für die kommenden Jahre optimistisch. Die attraktive Dividende ist weiterhin gesichert.
Mit Blick auf die künftige Geschäftsentwicklung kommuniziert Valora am heutigen Investorentag ambitionierte, aber realistische Mittelfristziele bis ins Jahr 2025. So soll der Aussenumsatz jährlich um plus 2 Prozent bis plus 3 Prozent wachsen. Die Bruttogewinnmarge soll sich um durchschnittlich plus 0.5 Prozent-Punkte pro Jahr verbessern, die Ebit-Marge um plus 0.2 Prozent-Punkte. Beim Gewinn pro Aktie (EPS) ist ein Anstieg von jährlich plus 7 Prozent vor allem ab 2022 zu erwarten. Aufgrund der Effekte aus der Ende April 2019 gewonnenen SBB Ausschreibung von 262 Kiosk- und Convenience-Flächen per 2021, die sich aus dem frühzeitigen Umbau und entsprechenden Investitionen von rund CHF 60 Millionen in 2019 und 2020 ergeben, werden die neuen Margen- und Ergebnisziele in diesen Jahren noch nicht erreicht. Sie behalten aber im Durchschnitt bis ins Jahr 2025 ihre Gültigkeit.
Guter Start ins Jahr 2019 bei Anpassung der Ergebnisziele
Valora ist gut ins neue Jahr gestartet. Ohne den SBB Effekt ist Valora mit einem Ebit von plus 9.3 Prozent auf CHF 34 Millionen in den ersten fünf Monaten 2019 gegenüber der Vorjahresperiode auf Kurs, um die operativen Ziele für das laufende Geschäftsjahr zu erreichen. Mit dem frühzeitigen Umbau der SBB Standorte und aufgrund der entsprechenden Bilanzierungsvorschriften (IFRS 16) geht Valora neu von einem Ebit von ungefähr CHF 90 Millionen für das Geschäftsjahr 2019 aus; dies bei unveränderten Erwartungen für den Free Cash Flow. Für 2020 erwartet Valora ein Ergebnis in der gleichen Grössenordnung wie 2019, bevor der Gewinn ab 2021 voraussichtlich deutlich steigen wird.
Wachstum dank höherem Food-Anteil, Expansion und Laugengebäck-Nachfrage
Valora ist auf ein Retail-Segment fokussiert, das aufgrund der zunehmenden Mobilität der Bevölkerung und dem stetig steigenden Bedarf nach Einkäufen und Snacking unterwegs an Bedeutung gewinnt. Als Foodvenience-Anbieterin sieht sie sich für weiteres Umsatz- und Gewinnwachstum stark positioniert. Im Zuge der Umsetzung der im Angebot an die SBB enthaltenen Vorhaben profitiert Valora insbesondere von der Umwandlung von Kiosk- in Convenience-Verkaufsstellen und der Einführung des neuen Kiosk-Konzepts. Dadurch und auch im weiteren Netzwerk baut sie den Anteil an Food und Getränken im Gesamtsortiment konsequent aus. Dies wird einen positiven Effekt auf die Bruttogewinn- und die Ebit-Marge haben.
Ein weiterer Wachstumstreiber ist die geplante Netzwerk-Expansion von jährlich netto rund 50 Verkaufsstellen. In der Retail-Division soll diese in erster Linie mit dem Convenience-Format avec erfolgen, bei Food Service durch die Nutzung des Potenzials in Deutschland, Österreich und den Niederlanden. Dabei wird der Ausbau von BackWerk an Innenstadtlagen aufgrund rückläufiger Frequenz tiefer ausfallen als ursprünglich angenommen. Wachstum wird mit diesem Format jedoch durch neue Standorte wie an Tankstellen und «Shop in Shop»-Auftritte erreicht.
Schliesslich ist das Unternehmen auch innerhalb der integrierten Wertschöpfungskette in der Produktion von Laugenbackwaren für die eigenen Verkaufsformate und vor allem auch für Drittanbieter optimistisch bezüglich Wachstum über die kommenden Jahre. Nach der Kapazitätsverdoppelung der bestehenden Linie bei Ditsch USA in 2018 soll die Erweiterung der Produktion um eine Linie in den USA in diesem Jahr sowie um zwei Linien in Deutschland Anfang 2020 abgeschlossen werden. Mit dem Ausbau ist Valora künftig noch besser in der Lage, die hohe Nachfrage nach Laugenbackwaren zu decken und sich weiter als eine weltweit führende Produzentin zu behaupten. In Abhängigkeit der erwarteten Marktnachfrage plant sie darüber hinaus im Zeitraum von 2021 bis 2025 weitere Investitionen in Höhe von rund EUR 80 Millionen
Hohe Widerstandsfähigkeit des Geschäftsmodells
Sämtliche grösseren Mietverträge, die Valora an Hochfrequenzlagen unterhält, laufen über mindestens fünf weitere Jahre. Die wichtigen SBB Standorte mit stetig steigenden Kundenfrequenzen sind nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausschreibung bis 2030 abgesichert. Zudem ist das Geschäftsmodell auf Impulskäufe und «On the go»-Konsumation fokussiert und wird vom E-Commerce daher so gut wie nicht direkt konkurrenziert. Schliesslich besteht das Sortiment grösstenteils aus erschwinglichen Produkten und der Bedarf nach Alltagsartikeln hat auch während wirtschaftlich schwächeren Zeiten Bestand, was zu hoher Widerstandsfähigkeit gegenüber Konjunkturzyklen führt.
Attraktive Dividende gesichert
«Valora blickt mit grossem Selbstvertrauen in die Zukunft. Dank der hohen Widerstandsfähigkeit des Geschäftsmodells, dem erwarteten kontinuierlichen Wachstum und der soliden Bilanz ist auch die attraktive Dividende für die Aktionäre in den nächsten Jahren gesichert – trotz hohen Investitionen in den Umbau der SBB Standorte und in die Produktionsexpansion», hält Michael Mueller, CEO der Valora Gruppe, am Investorentag fest.
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