Amsterdam / NL. (eb) Seit August 2019 arbeitete die niederländische Takeaway.com N.V. an einer freundlichen Übernahme des britischen Bringdiensts Just Eat PLC. Das rief die britische Wettbewerbsbehörde Competition and Markets Authority (CMA) auf den Plan, die die angebahnte Fusion zur Just Eat Takeaway.com N.V. einer eingehenden Prüfung unterzog. Erste Details zum geplanten Zusammenschluss gab es hier im August 2019 zu lesen. Die Bedenken der CMA waren berechtigt, denn Takeaway hatte (a) erst ein halbes Jahr zuvor die bundesdeutschen Lieferdienste «Lieferheld», «Pizza.de» und «foodora» integriert und (b) geht es bei der Fusion der beiden Unternehmen um richtig viel Geld – 6,2 Milliarden Britische Pfund (7,13 Milliarden Euro). Nachfolgend die ins Deutsche übersetzte Medienmitteilung der britischen Wettbewerbsbehörde in wesentlichen Teilen:
CMA gibt Just Eat und Takeaway.com grünes Licht
Just Eat PLC ist eines der wichtigsten Lebensmittel- Lieferunternehmen auf dem britischen Markt – während Takeaway.com N.V. in elf Ländern in Übersee tätig ist, darunter die Niederlande und Deutschland, doch seit seinem Ausstieg 2016 nicht mehr in Großbritannien aktiv. Die Plattformen beider Unternehmen verbinden die Kunden mit Hunderten von Restaurants oder Lebensmittelgeschäften, wo sie die Takeaway-Optionen durchstöbern und online bestellen können.
Im Rahmen ihrer Untersuchung berücksichtigte die Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (CMA) Informationen, die darauf hindeuteten, dass Takeaway.com so gut positioniert sein könnte, um wieder in den britischen Markt einzutreten und mit Just Eat zu konkurrieren, würde die Fusion nicht stattfinden.
Da es nur eine kleine Anzahl von Unternehmen gibt, die als Vermittler zwischen Restaurants und Kunden fungieren, hätte der Wiedereintritt von Takeaway.com britischen Kunden mehr Auswahl – und möglicherweise ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis oder eine bessere Servicequalität – bei der Entscheidung, was sie bestellen möchten, bieten können.
Nach sorgfältiger Untersuchung dieser Bedenken und der Prüfung großer Mengen der eigenen internen Geschäftsunterlagen der beiden Unternehmen ist die CMA jedoch davon überzeugt, dass es nicht sehr wahrscheinlich ist, dass Takeaway.com künftig wieder in den britischen Markt eintritt, würde die Fusion nicht stattfinden.
Colin Raftery, Senior Director of Mergers bei der CMA: «Nach der Befragung, wie sich dieser Deal wahrscheinlich auf den britischen Markt auswirken wird, sind wir überzeugt, dass es keine Wettbewerbsbedenken gibt.
«Millionen von Menschen im Vereinigten Königreich nutzen Online-Lebensmittelplattformen für Schnellkost, und wenn eine Fusion Wettbewerbsbedenken aufwerfen könnte, haben wir die Pflicht, streng zu untersuchen, ob Kunden den Kürzeren ziehen könnten. In diesem Fall haben wir sorgfältig geprüft, ob Takeaway.com in Zukunft wieder in den britischen Markt hätte eintreten können, um den Menschen eine größere Auswahl zu bieten. Es war wichtig, dass wir dies gründlich untersucht haben, aber nachdem wir zusätzliche Beweise gesammelt haben, die darauf hindeuten, dass dieses Geschäft den Wettbewerb nicht verringern wird, ist es auch die richtige Entscheidung, die Fusion jetzt freizugeben.»
Nachtrag: der ursprüngliche Plan war, dass die neue Just Eat Takeaway.com N.V. zu einem der weltweit größten Lieferdienste aufsteigt – wetterfest gegen mögliche Avancen anderer Organisationen von anderen Kontinenten (Foto: pixabay.com).
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