Innsbruck / AT. (mci) Die jüngste Online-Händlerbefragung der MCI Unternehmerischen Hochschule gemeinsam mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) beleuchtete in diesem Jahr die Entwicklungen im E-Commerce. Schon zum sechsten Mal in Folge wurde die Befragung durchgeführt, an der sich 598 Onlinehändler aus Österreich und der Schweiz beteiligten. Durchgeführt wurde die Befragung von Prof. Dr. Claudia Brauer des MCI in Innsbruck gemeinsam mit Dr. Darius Zumstein und Carmen Oswald der ZHAW in Zürich. Wenig überraschend: Auch in der Alpenregion ist der Fachkräftemangel weiter vorherrschend und liegt die Künstliche Intelligenz (KI) im Trend.
Der Corona-E-Commerce-Boom ist vorerst vorbei
Die Hälfte der Onlineshops verzeichnet einen weiterhin wachsenden Online-Umsatz, wenn auch etwas abgeschwächt im Vergleich zum Vorjahr. Für die andere Hälfte ist «business as ususal» eingekehrt. Trotzdem sind sich neun von zehn Händler einig: Der Corona-E-Commerce-Boom ist vorbei. «Das gewohnte Einkaufsverhalten der Kunden ist zurück und es wird wieder vermehrt in Geschäften eingekauft», erklärt Prof. Brauer den Rückgang. Zudem bestätigt die Mehrheit der Händler, dass sich die Konsumentenstimmung und Kaufkraft aufgrund herrschender Krisen wie Inflation und Ukraine-Krieg verschlechtert haben.
Personalmangel und Konkurrenzkampf sind vorherrschend
Die größten Herausforderungen für Onlinehändler haben sich seit der Befragung im Vorjahr verschoben: So pendeln sich die Lieferschwierigkeiten des Vorjahrs zwar wieder ein, jedoch verschärft sich die Lage bei der Suche nach qualifiziertem Personal. Etwa die Hälfte gibt an, unter Fachkräftemangel zu leiden. Der Wettbewerb steigt währenddessen weiter, sodass zwei Drittel der Unternehmen einen Umsatzrückgang aufgrund erhöhter Online-Konkurrenz verzeichnen. «Um in den stark umkämpften Märkten mitzuhalten, sind Unternehmen gezwungen in kostenintensive Marketingmaßnahmen zu investieren. Für viele Onlinehändler stellt das aufgrund knapper Budgets und komplexer Inhalte ein massives Problem dar», ergänzt Prof. Brauer.
Digitaler Trend: der Chatbot in der Kundenberatung
Erstmals wurde auch die Anwendungen von Künstlicher Intelligenz (KI) im E-Commerce im Zuge der Onlinehändlerbefragung untersucht. KI, besonders ChatGPT, wird laut Händler am häufigsten für die Text- und Grafikerstellung im Onlineshop eingesetzt. Zudem wird bei der digitalen Kundenberatung immer mehr auf die Hilfe von Chatbots zurückgegriffen. Auch im Onlinemarketing unterstützt die KI bei Steuerung, Analyse und Optimierung von Werbekampagnen. Laut Prof. Brauer eröffnen sich hier wertvolle Chancen: «Auch wenn die Künstliche Intelligenz den bestehenden Personalmangel nicht vollständig ausgleicht, können die sich rasant verbreitenden KI-Tools mittlerweile hochwertige Unterstützung bieten.»
Bei der Zahlung wird ebenso vermehrt auf digitale Lösungen gesetzt: Mobile Payment, besonders Apple Pay und Google Pay, gewinnt an Beliebtheit. Der Markt von Ratenzahlung und «Buy Now, Pay Later»-Anbietern wie Klarna wächst (Foto: pixabay).
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