Berlin. (bmel) Im Rahmen der Konferenz «Umsetzung nachhaltiger Konsum in Deutschland» wurde Ende März die Initiierung des Nationalen Kompetenzzentrums für nachhaltigen Konsum (KNK) bekannt gegeben. Seine Aufgabe ist es, das gesellschaftliche Engagement für nachhaltigen Konsum zu stärken sowie einen fachlichen Austausch zwischen allen Akteuren zu fördern. Das Kompetenzzentrum wird beim Umweltbundesamt eingerichtet. Für den Themenbereich Ernährung und Landwirtschaft übernimmt die Bundesanstalt für Ernährung (BLE) die Federführung.
Zur Eröffnung betonte die Parlamentarische Staatsekretärin beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Dr. Maria Flachsbarth: «Wir alle essen gut und gerne. Wir verbinden mit Essen Familie, Heimat und Wohlbefinden. Mit dem, was und wie wir essen, beeinflussen wir täglich unsere Gesundheit. Unser Verhalten wirkt sich aber auch aus auf Umwelt, Klima, Ressourcenverbrauch und Arbeitsbedingungen in der Lebensmittelkette. Hierzu wünschen sich viele Menschen mehr und unabhängige Informationen. Wir freuen uns deshalb sehr, dass wir für das Kompetenzzentrum den Startknopf drücken können. Damit haben wir in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung eine zentrale Anlaufstelle für alle Fragen zu Ernährung und nachhaltiger Erzeugung von Lebensmitteln».
Das nationale Kompetenzzentrum soll eingerichtet werden, um das nationale Programm für nachhaltigen Konsum unter Einbeziehung aller Bundesressorts zu koordinieren und effizient umzusetzen.
Nationales Programm für nachhaltigen Konsum
Im Februar 2016 hatte die Bundesregierung das Nationale Programm für nachhaltigen Konsum (NPNK) beschlossen. Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL), das Bundesumweltministerium (BMUB) und das Bundesverbraucherministerium (BMJV) haben eine gemeinsame Federführung für das Programm und dessen Umsetzung.
Das Programm stellt einen wichtigen Schritt für die Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung (SDG 12 – nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen) dar. Es soll den nachhaltigen Konsum von der Nische in den Mainstream heben und die Konsumkompetenz der Verbraucherinnen und Verbraucher steigern. Gleichzeitig soll die Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen am nachhaltigen Konsum gewährleistet werden. Das Programm adressiert die sechs Konsumbereiche, in denen sich das größte Potenzial befindet: Mobilität, Ernährung, Wohnen und Haushalt, Büro und Arbeit, Bekleidung sowie Tourismus und Freizeit. Darüber hinaus werden auch übergreifende Handlungsfelder adressiert, unter anderem Bildung, Verbraucherinformationen und Forschung.
Das Programm sieht neben der Einrichtung eines nationalen Kompetenzzentrums auch den Aufbau eines «Netzwerks Nachhaltiger Konsum» als Multi-Stakeholder-Plattform vor. Dieses Netzwerk haben BMUB, BMEL und BMJV bereits Ende Januar 2017 initiiert. Der weitere Aufbau und die Koordination des Netzwerks ist Aufgabe des Kompetenzzentrums für nachhaltigen Konsum (Foto: pixabay.com).
WEITERE THEMEN AUS DIESER RUBRIK FÜR SIE:
- EUDR: BMEL begrüßt Verschiebung um zwölf Monate
- FML: Das sind die liebsten Proteine der Deutschen
- BrotWert: Projekt gegen Lebensmittelverschwendung
- Ernährungsreport 2024: Deutschland, wie es isst
- BZfE passt Ernährungspyramide an
- Biotechnologie: «Unsere Zellen sind echter Fisch»
- Finnland: Über den Brotbelag als Ausdruck der Befindlichkeit
- Tiefkühlinstitut rechnet 2024 mit 2,5 Prozent Absatzplus
- Agrarprodukte: Obst und Gemüse verteuern sich weiter
- Too Good To Go: liefert jetzt auch bis an die Haustür
- Lavash, Naan + Co.: Backen Sie doch mal Weltkulturerbe
- Jetzt im Handel: «Gutes aus deutscher Landwirtschaft»
- Forschungsprojekt: Alte Getreide-Landsorten lohnen sich
- Holunderbeeren: Wertvolle Inhaltsstoffe vom Wegesrand
- Fermentieren für Anfänger: Salzmöhren mit Chili
- Brombeeren: mit einzigartigem Geschmack – zum Nulltarif
- Produktion von alkoholfreiem Bier mehr als verdoppelt
- BMEL: Der Trend zu Öko setzt sich auf schwächerem Niveau fort
- Trotz gegenteiligem Rat: Ampel verabschiedet Agrarpaket
- Berufsimker: EU-Gentechnik-Abstimmung vorerst vom Tisch