Freitag, 19. April 2024
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«La Rose Noire»: Von einem Gipfeli-König in Hongkong …

Zürich / CH. (ass) Eher aus Zufall nach China und damit nach Hongkong verschlagen hatte es Gérard Dubois vor zwanzig Jahren. Der Bäcker und Konditor reiste in Diensten der Hotelkette Hilton um die Welt, arbeitete in London, Tokio, auf Guam, in Seoul, Kuala Lumpur, Jakarta, Singapur, Shanghai und schließlich Hongkong. Dort machte sich der gebürtige Walliser 1991 selbständig und eröffnete sein «La Rose Noire» – ein Tearoom nach Schweizer Vorbild. Schnell hatte seine Patisserie einen guten Ruf, die Produktion wurde laufend erweitert; zuerst in Hongkong, später dann in Shanghai und Dongguan. Der 46-Jährige steht zwar immer noch selbst am Backofen, doch meist ist er als Manager seiner heutigen Großbäckerei mit 530 Beschäftigten unterwegs. Knapp 500 verschiedene Produkte werden an Hotels, Starbucks China und 18 eigene Läden in Hongkong geliefert, berichtet das Schweizer Wirtschaftsmagazin «Bilanz». Seit drei Jahren exportiert Dubois seine Backwaren zudem nach Indien, Neuseeland, Thailand, Dubai und in die USA. So zufrieden Dubois mit den Rahmenbedingungen in Hongkong und China ist, ein Problem macht ihm wirklich zu schaffen: «Der starke Personalwechsel bereitet uns Schwierigkeiten. Während wir in Hongkong eine jährliche Fluktuation von vier bis fünf Prozent haben, beträgt diese in den beiden Werken in China 20 Prozent». Damit liege Dubois sogar noch unterm Schnitt, sagen China-Kenner. Denn die Personalfluktuation betrage im Reich der Mitte durchschnittlich über 30 Prozent per Anno – so hoch wie nirgends sonst auf der Welt. Firmenloyalität zähle kaum etwas, das Salär (fast) alles.

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