Hamburg. (ipsos) Nahezu jedem (91 Prozent) in Deutschland ist eine ausgewogene Ernährung und Lebensweise wichtig, so lautet das Ergebnis einer bundesweiten Studie des Instituts für Markt- und Meinungsforschung Ipsos über Einstellungen zu Nahrungsmitteln. Eine knappe Mehrheit (56 Prozent) der Bevölkerung nimmt dennoch bewusst Lebensmittel zu sich, die einen hohen Salz-, Fett- oder Zuckergehalt haben. 13 Prozent der Befragten geben an, dass bei ihnen der Konsum von ungesunden Genussprodukten manchmal aus dem Ruder läuft. Drei von zehn Bundesbürgern (29 Prozent) vermeiden salz-, fett- und zuckerreiche Lebensmittel grundsätzlich.
Übergewicht bei Kindern: Deutsche sehen Schulsystem in der Pflicht
Danach gefragt, welche drei von insgesamt zehn wählbaren Maßnahmen sich am ehesten eignen würden, um der Herausforderung von Übergewicht bei Kindern entgegenzutreten, findet ein breiteres Angebot an ausgewogenem Essen in Schulen den meisten Zuspruch. 39 Prozent der Befragten zählen dies zu den Top 3-Maßnahmen. Ähnlich häufig werden mehr Sportangebote und eine kindgerechte Aufklärung über ausgewogene Ernährung im Schulunterricht (jeweils 38 Prozent) genannt.
Mit etwas Abstand dahinter folgen Aufklärungskampagnen über ausgewogene Ernährung (26 Prozent) und die Einschränkung von Werbung für zucker-, fett- oder salzreiche Lebensmittel (24 Prozent). Eine besondere Besteuerung von Produkten ab einem von Experten definierten Zucker-, Fett- oder Salzanteil hält jeder fünfte Deutsche (19 Prozent) für eine gut geeignete Maßnahme. Eine bessere Kennzeichnung von Lebensmitteln (zum Beispiel Nutri-Score oder Lebensmittellampe) findet bei 18 Prozent Zustimmung.
Unter denjenigen Befragten, die sich für eine Einschränkung von Werbung für Lebensmittel ab einem bestimmten Zucker-, Fett- oder Salzanteil aussprechen, ist die überwiegende Mehrheit (69 Prozent) der Meinung, dass diese altersunabhängig für die gesamte Bevölkerung gelten sollte. 29 Prozent dieser Gruppe bevorzugen hingegen eine gezielte Einschränkung von Werbung für Kinder unter 14 Jahren.
Grünen- und SPD-Anhänger am ehesten für Werbebeschränkungen
Die Anhänger der im Bundestag vertretenen Parteien unterscheiden sich teils stark in ihren Meinungen zur Rolle des Staates bei der Regulierung von ungesunden Nahrungsmitteln. Wenn es um Kinder geht, sieht fast jeder zweite Grünen-Wähler (48 Prozent) sowie 43 Prozent der SPD-Anhänger den Staat in der Verantwortung, bei Produkten ab einem von Experten definierten Zucker-, Fett, oder Salzanteil regulierend einzugreifen. Unter den Fans der AfD und FDP sehen das 28 respektive 30 Prozent der Befragten so.
Methode
Für die Studie wurden zwischen dem 5. und 19. April 2.000 Bürgerinnen und Bürger zwischen 18 und 65 Jahren in Deutschland befragt. Die Befragung wurde online durchgeführt und nach sozialdemografischen Merkmalen quotiert. Anschließend wurden die Daten gewichtet, um kleinere Verzerrungen in der Quotierung auszugleichen und die Stichprobe dem demografischen Profil der erwachsenen Bevölkerung anzupassen (Grafik: Ipsos).
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