Bonn. (ble) Die Leute in Deutschland geben nach wie vor nur einen relativ geringen Teil ihres Geldes für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke aus. Obwohl die Preise gerade in diesem Bereich stark gestiegen sind, lag der Anteil 2022 bei nur 11,5 Prozent und war damit zum zweiten Mal in Folge rückläufig (2020: 11,9 Prozent; 2021: 11,7 Prozent). Auch im Vergleich mit benachbarten Regionen in der Europäischen Union sind die Ausgaben für Nahrungsmittel relativ gering weiß die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) in Bonn. Nur in Irland (8,0 Prozent), Luxemburg (9,3 Prozent) und Österreich (10 Prozent) geben die Menschen anteilig weniger für Nahrungsmittel aus. Der EU-weite Durchschnitt liegt bei 13,6 Prozent. Besonders hoch fällt der Anteil in vielen (süd)osteuropäischen Staaten aus – allen voran Rumänien, wo die Menschen ein Viertel ihrer Haushaltsausgaben für Nahrungsmittel aufwenden.
(Grafik: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung 2023)
Verbraucher in Deutschland profitieren davon, dass die Lebensmittelpreise hierzulande nur geringfügig über dem EU-Durchschnitt liegen, das Pro-Kopf-Einkommen aber deutlich darüber.
Ergänzung: (Anm.d.Red.) Der Feststellung, wo Lebensmittel relativ teurer oder billiger sind, müsste ein Immobilienspiegel gegenübergestellt werden. So schießen etwa die Mietpreise in Irland durch die Decke, weil während der Finanzkrise die Baubranche darniederlag und Wohnraum nun Mangelware ist. In Rumänien dagegen ist ausreichend Wohnraum vorhanden und der Wohnungsmarkt entspannt – nicht zuletzt aufgrund der Abwanderung aus den Großstädten und deutlich mehr Immobilieneigentümern in kleinstädtischen Regionen. Kurzum: Äpfel lassen sich nur schlecht mit Birnen vergleichen.
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