Berlin. (bmel) Elf Millionen Tonnen Lebensmittel werden in Deutschland jedes Jahr in der Industrie, bei Großverbrauchern, im Handel und in Privathaushalten weggeworfen. Ein großer Teil davon wäre vermeidbar. Deutschland hat sich dem Ziel der Vereinten Nationen verpflichtet, bis 2030 die Lebensmittelverschwendung pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene zu halbieren und die entlang der Produktions- und Lieferkette entstehenden Nahrungsmittelverluste einschließlich Nachernteverlusten zu verringern. Dies kann nur gelingen, wenn sich alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette beteiligen und das gesellschaftliche Bewusstsein für den Wert der Lebensmittel steigt. Dazu ist die neue Internetplattform lebensmittelwertschätzen.de unter Federführung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) entstanden. Die Seite ist der erste Online-Schritt auf dem Weg zu einer gemeinsamen Strategie von Bund und Ländern zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen und -verlusten.
Vernetzen und voneinander profitieren
Die Verschwendung betrifft den kompletten Lebensmittelsektor. So zeigt die neue Website bereits 80 konkrete Aktivitäten für die gesamte Wertschöpfungskette. Die Beiträge verteilen sich auf die vier Hauptbereiche Produktion, Handel, Außer-Haus-Verpflegung und Gesellschaft. Ob essbare Landschaften, neue Produktideen oder Vereine und Initiativen – die vorgestellten Aktivitäten demonstrieren, wie unterschiedlich man sich dem Thema Lebensmittelwertschätzung widmen kann. Sie dienen dabei als Best-Practise-Beispiele und zeigen gleichzeitig Kontakt- und Mitmachmöglichkeiten auf. Durch eine Filterfunktion kann der Nutzer auch herausfinden, ob in seiner Nähe Projekte stattfinden, bei denen man mitwirken kann. Immer mehr Aktionen sollen dazu kommen:
«Die neue Internetplattform ist eine wichtige Vernetzung aller bestehenden Initiativen», sagt der geschäftsführende Bundesminister Christian Schmidt (BMEL). «Gemeinsam arbeiten wir an zukunftsweisenden Lösungen, wie man zu einem wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln gelangt und damit auch einen nachhaltigen Konsum fördert».
Material und Information für die praktische Anwendung
Für die Praxis stellt die Seite Instrumente zur Abfallvermeidung wie Checklisten, Kalkulationstabellen oder Schulungsmaterial zur Verfügung. Sie können hier nach Schlagworten, Kategorien und Formaten gefiltert werden. Die Inhalte sind zum Teil aus dem Projekt «Lebensmittel Abfall vermeiden» der Fachhochschule Münster hervorgegangen sowie im Rahmen der Initiative «Zu gut für die Tonne!» entstanden. Zudem findet man auf lebensmittelwertschätzen.de auch einen Einblick in internationale Aktivitäten gegen Lebensmittelverschwendung.
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