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20160330-LIDL-CH

Lidl Schweiz: bietet Kleinbetrieben ein «Schaufenster»

Weinfelden / CH. (eb) Heute kräht kein Hahn mehr danach, wenn irgendwo in der Schweiz eine neue Lidel-Filiale eröffnet. Nach dem Markteintritt 2003 und Eröffnung der ersten Märkte 2009 hat sich allerdings auch einiges geändert: Lidl Schweiz hat den Markt zwar in Unruhe versetzt, aber nicht in dem Tempo aufgerollt, wie man es in der Konzernzentrale erwartet hatte. Boden ist ein knappes Gut im Alpenland, was den Expansionsdrang immer mal wieder bremst. Herr und Frau Schweizer sind penibel, achten auf akkurate Einkaufsstätten, Nachhaltigkeit und nicht zuletzt auf Regionalität. So kommt es, dass heute rund 50 Prozent des Sortiments Produkte helvetischen Ursprungs sind und sich Lidl Schweiz auch unter anderen Gesichtspunkten eine gewisse «Swissness» zugelegt hat.

Einfach über den Preis verkaufen wie in Deutschland kann man unter diesen Umständen nicht. Lidl Schweiz ist also kein Discounter in dem von uns Deutschen gelernten Sinn, sondern eine Supermarktkette unter anderen – ähnlich Migros oder Coop. Soweit man weiß, macht Lidl Schweiz mit seinen heute über 100 Filialen sogar Gewinn. Genau das hat den Konzern vielleicht bewogen, «Schweizer Erfahrungen» auf den heimischen, bundesdeutschen Markt zu übertragen. Ob der Anlauf von 2015 gelingt, wird die Zeit zeigen.

Zurück zum Schweizer Markt: Aus Österreich kennen wir die gedeihliche Zusammenarbeit zwischen kleinen, handwerklich arbeitenden Produzenten und großen Handelsketten. Das schafft Sympathien, fördert die Regionalität und nimmt all jenen Kritikern den Wind aus den Segeln, die da behaupten, die «Großen» würden die «Kleinen» immer nur platt machen.

Das macht Lidl Schweiz jetzt ähnlich. Unter dem Slogan «Klein aber fein» bietet das Unternehmen in seinen Filialen jetzt Spezialitäten aus eidgenössischen Klein- und Kleinstbetrieben. Lidl Schweiz möchte das Schaufenster für unbekannte, erlesene Produkte sein, die mit Sorgfalt und Herzblut in der Schweiz hergestellt werden.

Wahrscheinlich möchte Lidl mit der zeitlich begrenzten Aktion auch an der eigenen Swissness feilen und seine Verbundenheit zeigen, doch das steht natürlich nicht im Zentrum der gut gemachten Kampagne, für die eine prominent besetzte «Genussjury» zunächst 100 Produkte aussuchte. Eine gut gemachte Blindverkostung oder Degustation unter Passanten unterstreicht die Qualität der unbekannten Spezialitäten, zu denen auch Feinbackwaren zählen (Foto: ©Lidl Schweiz).

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