Freitag, 29. März 2024
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Mehr Ballaststoffe: Einfache Empfehlung – große Wirkung

Bonn. (aid) Vielen Menschen fällt es schwer, umfassende Ernährungsempfehlungen im Alltag umzusetzen. Dabei kann allein die Erhöhung des Ballaststoffanteils viel bewirken, erklären US-amerikanische Wissenschaftler. Das Metabolische Syndrom bezeichnet die Kombination verschiedener Stoffwechselstörungen, nämlich Bluthochdruck, Adipositas, Zucker- und Fettstoffwechselstörungen. Für die Studie wurden 240 Betroffene im Alter von 21 bis 70 Jahren in zwei Gruppen eingeteilt, die über zwölf Monate verschiedenen Ernährungsempfehlungen folgten. Die eine Gruppe sollte nur den Ballaststoffanteil auf mehr als 30 Gramm pro Tag erhöhen. Die andere Gruppe versuchte, sich an die umfassenden Vorgaben der Amerikanischen Herzgesellschaft (AHA) zu halten. Dazu gehörten zusätzlich eine reduzierte Kalorienaufnahme, mehr Obst, Gemüse und Vollkornerzeugnisse, zweimal in der Woche Fisch, mehr Geflügel und weniger rotes Fleisch, Alkohol und gesüßte Erfrischungsgetränke. In beiden Gruppen verloren die Menschen innerhalb eines Jahres an Gewicht und verbesserten Blutdruck sowie bestimmte Stoffwechselparameter. Die Gewichtsabnahme war bei den Teilnehmern, die sich an die Vorgaben der AHA hielten, mit 2,7 Kilogramm etwas höher als bei der Ballaststoffgruppe mit 2,1 Kilogramm. Zudem entwickelten Probanden, die nur den Ballaststoffanteil der Ernährung erhöhten, im Laufe der Studie eher einen Diabetes mellitus. Die Abbruchraten waren mit 12,6 und 9,9 Prozent ähnlich. Wenn Patienten nur schwer komplexe Ernährungsempfehlungen realisieren können, ist eine einfache Erhöhung des Ballaststoffanteils eine sinnvolle Alternative, lautet das Fazit der Wissenschaftler. Denn die Intervention wirkt sich offenbar auch auf andere Bereiche des Ernährungsverhaltens positiv aus. Ballaststoffe sind unverdauliche Pflanzenbestandteile, die keine Energie liefern, aber das Sättigungsgefühl erhöhen. Ein Erwachsener sollte täglich mindestens 30 Gramm Ballaststoffe aufnehmen. Mindestens die Hälfte der Ballaststoffe sollte aus Getreide stammen – Vollkornvarianten und Haferflocken – der Rest aus Gemüse und Obst, fasst der aid Infodienst die Studie zusammen.

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