Freitag, 29. März 2024
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Mestemacher Gruppe: bereitet weiteres Wachstum vor

Gütersloh. (eb) Nach dem bemerkenswerten Umsatzsprung 2020 (plus 16,7 Prozent gegenüber 2019) hat es die Mestemacher Gruppe im Geschäftsjahr 2021 ruhiger angehen lassen und meldet «nur» ein Plus von 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Unter dem Strich sind das 152 Millionen Euro netto versus 147,4 Millionen Euro im ersten Pandemie-Jahr. Zunehmend arrangieren sich die Menschen mit dem Ausnahmezustand und sehnen sich nach Routinen und Wohlgefühl. Emotionale Verkaufsspitzen wie zum Beispiel bei Hygieneartikeln gibt es nicht mehr. Doch das gesunde Vollkorn- oder Spezialbrot, hygienisch verpackt, kann seine neue Marktposition halten. Die Erweiterung um gesundheitliche Zusatznutzen und das, was das angelsächsische Marketing gerne mit «Wellbeing» verbindet, bestätigt die neue Position.

Das bemerkenswerte Plus 2020 hätte sich durchaus als einzigartige Spitze erweisen können. Dass die Großbäckerei 2021 um zusätzliche 3,4 Prozent zulegte, spricht dafür, dass bewusster Konsum und andere Ernährungsthemen im Brotsektor heute nachhaltig mit der Marke «Mestemacher» verknüpft sind. Auf dem Weg zu einer möglicherweise verstärkten Internationalisierung wäre dies ein wichtiges Etappenziel.

Das ist natürlich nur Spekulation. Denn die Bekanntgabe ausgewählter Kennzahlen 2021 der Mestemacher Gruppe findet just zu einer Zeit statt, zu der Sie den WebBaecker Infodienst 05/2022 (… damit diesen Beitrag hier) gerade gelesen und archiviert haben – am 04. Februar. Neben dem Umsatzwachstum von 3,4 Prozent gaben die Großbäcker im Vorfeld noch zur Kenntnis, dass sie im laufenden Jahr Investitionen von gut 15 Millionen Euro planen. Zudem treffen sie Vorbereitungen für das SMETA Sozialaudit. Auch das Umweltmanagementaudit nach der ISO-Norm 14001 soll an den Start gehen.

  • SMETA - Sedex Members Ethical Trade Audit - ist das weltweit am weitesten verbreitete Sozialaudit. Dabei wird geprüft, ob und wie bestimmte Prinzipien eingehalten werden, wie mit Menschenrechten und Grundstücksrechten umgegangen wird, wie Managementsysteme umgesetzt werden und so weiter. Wikipedia ist beim Auffinden weiterführender Informationen keine Hilfe. Brauchbare Hinweise für Interessenten bietet jedoch - zum Beispiel - die SGS Group auf ihren Webseiten.
  • ISO 14001 - die Umweltmanagementsystemnorm - ist der weltweit akzeptierte und angewandte Standard für Umweltmanagementsysteme. Die Norm wurde 1996 von der Internationalen Organisation für Normung veröffentlicht und zuletzt im Jahr 2015 novelliert. Das Umweltbundesamt widmet der ISO-Norm ein ganzes Kapitel und auch Wikipedia weiß ein paar Zeilen beizusteuern.

In diesem Zusammenhang ...

Nicht zuletzt in diesem Zusammenhang sei an die Binsenweisheit erinnert, dass der europäische Markt endlich ist - und sich die Mestemacher Gruppe Anfang 2020 ein neues Leitungsgremium gab. Eine im besten Sinn flexible Struktur, die je nach Konjunkturlage mal ein- und mal ausatmen kann. Talente intelligent bündelt, um künftig im internationalen Konzert möglicherweise stärker mitzuspielen. Globale Gesundheits- und Öko-Trends, den europäischen nicht unähnlich, sprächen dafür (Foto: pixabay.com).


Nachtrag: (05.02. / eb) Die Mestemacher Gruppe hat im Geschäftsjahr 2021 nicht um 3,4 Prozent zugelegt wie oben erwähnt, sondern um 3,1 Prozent. Jedenfalls betrug der Gesamtumsatz 2020 den Angaben entsprechend 147,4 Millionen Euro. 2021 erreichte die Gruppe einen Gesamtumsatz von 152 Millionen Euro. Überschlägig war der WebBaecker also schon ziemlich nah dran mit einer Toleranz von nur 0,3 Prozent. Für 2022 plant Mestemacher einen konsolidierten Umsatz von 155 Millionen Euro. Dies entspräche einem Wachstum von zwei Prozent. Der Anstieg des Netto-Umsatzes resultiere auch aus der stabilen Convenience-Präferenz sowie aus der Nachfrage nach gesundheits- und klimabewusster Ernährung, heißt es aus Gütersloh.

2021 hat das Familienunternehmen 8,0 Millionen Euro langfristig investiert. Die Investitionen bringen weitere Vorteile für Produktqualitäten, Automatisierung, Rationalisierung, Kapazitätserweiterung sowie Humanisierung der Arbeit. 2022 planen die Großbäcker mit 15,2 Millionen Euro.

Die Firmengruppe beschäftigt insgesamt 667 Mitarbeitende. Der Exportanteil beträgt rund 31 Prozent. Davon werden 74 Prozent der Exportumsätze in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union erzielt. 17 Prozent Ausfuhrmenge verkauft Mestemacher außerhalb Europas - besonders nach Nordamerika, Kanada, Australien, Neuseeland, Asien sowie in die Vereinigten Arabischen Emirate. Neun Prozent der Exportmenge SB-verpackter Brote und Backwaren liefert Mestemacher in europäische Länder, die nicht der EU angehören.

Zur mittelständischen Mestemacher-Gruppe, nach eigenen Angaben Weltmarkführerin für ungeöffnet langhaltbare genussfrische Vollkornprodukte, gehören die Tochtergesellschaften Mestemacher GmbH, Modersohn's Mühlen- und Backbetrieb GmbH, Aerzener Brot und Kuchen GmbH sowie Benus Spólka zo.o. Die 1871 gegründete Hauptgesellschaft in Gütersloh feierte 2021 ihr 150. Firmenjubiläum.

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