Neufahrn. (eb) Für das Geschäftsjahr 2010 weist die Müller-Brot GmbH einen Jahresüberschuss von 8,4 Millionen Euro aus. Gegenüber 2009 (minus 1,2 Millionen Euro) ist dies eine Verbesserung um 9,6 Millionen Euro. Hintergrund ist die «Umsetzung eines Sanierungskonzepts aufgrund des Verlusts eines Großkunden unter Einbindung der Kredit gebenden Banken und Lieferanten», heißt es aus Neufahrn. Wir erinnern uns: Anfang 2010 hatte die Glocken Bäckerei in Bergkirchen bei Dachau eine neue Großbäckerei in Betrieb genommen, um über 1.100 Rewe Märkte und Penny-Discounter zu beliefern (siehe WebBaecker 03/2010). Das konnte an Müller-Brot nicht spurlos vorübergehen, zumal Bergkirchen mitten im Distributionsgebiet der Neufahrner liegt. So betrugen deren Umsatzerlöse 2010 nur 118,0 Millionen Euro – ein Rückgang von 12,9 Prozent gegenüber 2009 (135,5 Millionen Euro). Zu den notwendigen Übeln 2010 gehörte daher unter anderem, dass der Personalaufwand von 47,3 auf 40,9 Millionen Euro gedrückt wurde. Auch die Bereinigung der Schuldenstruktur sowie der Rückgang des Zinsniveaus führten zu einer Reduzierung der Kosten. Rückschlag: Extreme Verteuerungen bei den Rohstoffen belasteten das Ergebnis entsprechend. So verschlechterte sich – alles in allem – das Ebitda 2010 satte 68,7 Prozent gegenüber 2009 und liegt bei 4,1 Millionen Euro. Positiv: Durch die Akquise mehrerer Neukunden konnte das Kundenportfolio in 2010 ausgewogener gestaltet und das Risiko eines existenzgefährdenden Großkundenverlusts reduziert werden. Optimierungen interner Abläufe, Kurzarbeitsvereinbarungen und ein mehrjähriger Haustarifvertrag tragen seither ebenfalls dazu bei, dass Müller-Brot – einer der größten Backbetriebe in Deutschland – besser mit den neuen Bedingungen am Markt zurechtkommt.