Wolfertschwenden. (mtv) Der schwäbische Verpackungsspezialist Multivac übernimmt die Unternehmensgruppe Fritsch und baut damit sein Lösungsportfolio für die Backwarenindustrie weiter aus. Die kartellrechtliche Genehmigung vorausgesetzt, wird die Übernahme mit Wirkung vom 01. August 2019 erfolgen. Fritsch soll als eigenständiges Unternehmen weitergeführt werden, heißt es aus dem Unterallgäu.
Fritsch ist ein führender Hersteller von Bäckereimaschinen mit Stammsitz im unterfränkischen Markt Einersheim. Das Portfolio umfasst leistungsfähige Anlagen und wegweisende Innovationen in der Teigformung und Teigaufbereitung. Dabei bietet Fritsch für jede Betriebsgröße die richtige Lösung – vom Tischgerät bis zur Industrieanlage. Weltweit werden mit Maschinen von Fritsch Premium-Backwaren produziert.
Mit der Übernahme der Fritsch Gruppe komplettiert Multivac sein Lösungsportfolio, um künftig auch der Backwarenindustrie vollständige Produktionslinien aus einer Hand anbieten zu können. «Die Übernahme von Fritsch ist für Multivac ein weiterer wichtiger Schritt im Ausbau unseres Portfolios zu ganzheitlichen Lösungen für das Verarbeiten und Verpacken von Lebensmitteln. Mit den Lösungen von Fritsch werden wir unsere Präsenz in der Backwarenindustrie weiter ausbauen, wo wir in den letzten Jahren bereits anspruchsvolle Projekte im Bereich der automatisierten Verpackungslösungen realisieren konnten», erklärt Christian Traumann, Geschäftsführender Direktor und Group CFO von Multivac.
Fritsch wurde 1926 gegründet und befindet sich seitdem in der vierten Generation in Besitz der Familie Fritsch. Das Unternehmen mit Stammsitz in Markt Einersheim hat sich über Jahrzehnte hinweg zu einem innovativen Hersteller im Bereich der Bäckereitechnik entwickelt. In 2018 erwirtschaftete Fritsch einen Umsatz von etwa 80 Millionen Euro, das Unternehmen beschäftigt etwa 600 Mitarbeiter. Mitte April hatte Fritsch ein Insolvenzverfahren beantragt. Fritsch ist mit eigenen Tochterfirmen in Russland, Polen, den USA und Großbritannien vertreten, zudem verfügt Fritsch über ein weltweites Netz an Vertriebs- und Servicepartnern, mit denen die Nähe zu den Kunden sichergestellt wird. Durch die Übernahme wird Fritsch Teil einer starken Unternehmensgruppe und wird damit in die Lage versetzt, den Geschäftsbetrieb zum Wohle aller Stakeholder und vor allem seiner Kunden fortzuführen.
Mit der Integration der Firma in die Multivac Gruppe soll umgehend begonnen werden. Dabei wird die Fertigung und die Entwicklung der Fritsch Produkte am Standort im Markt Einersheim weitergeführt. Dort verfügt Fritsch auch über ein Technology Center, in dem Kundentests und die Entwicklung von kundenspezifischen Produkten und Rezepturen durchgeführt werden. Der Vertrieb der Produkte wird über das weltweite Vertriebs- und Servicenetz von Multivac erfolgen. Hierfür wird in den Tochtergesellschaften weiter in den Ausbau eines auf die Backwarenindustrie spezialisierten Vertriebsteams investiert, um den Kunden künftig ganzheitliche Lösungen für die Herstellung und Verpackung von Backwaren anbieten zu können.
Für die Leitung des Unternehmens wird zusätzlich zu dem bestehenden Management ein Multivac Management eingesetzt, das die Fritsch Gruppe als eigenständiges Unternehmen weiterführen und weiterentwickeln wird. Guido Spix, Geschäftsführender Direktor und Group CTO/COO von Multivac sagt abschließend: «Wir freuen uns außerordentlich über die gelungene Übernahme der Fritsch Gruppe und sind davon überzeugt, dass unser Management einen wichtigen Beitrag zur Sanierung des Unternehmens leisten wird. Fritsch ist im Bereich der Bäckereimaschinen führend und hat einen sehr guten Ruf im Markt. Insbesondere durch die Integration der Produkte in ganzheitliche Lösungen aus dem Hause Multivac sehen wir große Synergiepotenziale, die zu einer gesunden Weiterentwicklung von Fritsch beitragen werden».
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