Montag, 4. November 2024
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Neue Produktionsstätte für pflanzliches Eiweiß geplant

Schwerin. (hf) Eine Betriebsstätte zur Verarbeitung großkörniger Leguminosen, wie zum Beispiel Erbsen, will die Prodapi GmbH in Mecklenburg-Vorpommern errichten. Das berichtet Landesminister Dr. Till Backhaus (LM) und freut sich über die Ansiedlung. Demnach sollen ab Ende 2023 am Standort Neubrandenburg Stärke, Proteine und Faserstoffe hergestellt werden. Das Unternehmen Prodapi greift damit den Trend zu stärkeren Nutzung pflanzlicher Eiweißalternativen in der Ernährung auf.

«Die Gespräche mit den Verantwortlichen für das Projekt laufen seit Monaten. Wir haben von Anfang an deutlich gemacht, dass wir hinter der Investition stehen und die Ansiedlung unterstützen werden. Unsere Argumente haben überzeugt. Es spricht für Mecklenburg-Vorpommern, wenn sich ein Unternehmen entscheidet, eine Investition von rund 90 Millionen Euro bei uns umzusetzen», sagt Backhaus.

Damit werde ein weiterer hochmoderner Verarbeitungsstandort mit rund 40 neuen Industriearbeitsplätzen geschaffen. Die Verarbeitung von Erbsen zu Protein, Stärke und Faser in drei getrennten Verarbeitungssträngen hat es bisher so nicht gegeben. Die eingesetzten Techniken sind innovativ und deutschlandweit einzigartig, heißt es in der Mitteilung.

«Es ist gut, dass Eiweißpflanzen wieder verstärkt in den Fokus der Verbraucherinnen und Verbraucher geraten. Dies hängt auch zusammen mit der Veränderung der Ernährungsgewohnheiten, die eine Reduzierung des Fleischkonsums bedeutet. Der Trend zu Erbse, Bohne und Lupine ist gut für den Klimaschutz, für sauberes Wasser und gut für eine gesunde Ernährung. Ich verspreche mir von der geplanten Ansiedlung in Neubrandenburg weitere positive Effekte. Neben der direkten Schaffung von Arbeitsplätzen werden die Landwirte der Region profitieren. Mit einer geplanten Verarbeitungskapazität von 60.000 Tonnen gelbe Erbsen werden sie in Prodapi einen zuverlässigen Abnehmer haben, so dass sich der Anbau von Erbsen ausweiten kann. Eine Kultur wie die Erbse ist ein neues Glied in der Fruchtfolge und lockert diese auf. Zudem bindet die Erbse als Leguminose Stickstoff aus der Luft und sorgt dafür, dass in der Fruchtfolge insgesamt weniger Düngemittel zugekauft werden müssen. Diese Investition kann also ein Ausgangspunkt für weitere Entwicklungen und Investitionen werden», sagt Backhaus.

In Mecklenburg-Vorpommern ist der Anbau von Erbsen als Körnerfrucht von 1.400 Hektar im Jahre 2014 auf 12.460 Hektar im Jahre 2020 gestiegen. Der Anbau von Hülsenfrüchten (Leguminosen) insgesamt stieg im gleichen Zeitraum von 5.300 auf 27.450 Hektar. Die Erbsenernte stieg von 11.400 Tonnen im Jahre 2015 auf 43.700 Tonnen in 2020 (Foto: pixabay.com).