Ulm. (ngg) Mit Info-Aktionen unter dem Motto «Schluss mit den kleinen Brötchen. Tarifvertrag jetzt!» machen die NGG-Regionen im Südwesten darauf aufmerksam, dass es für die etwa 30.000 Beschäftigen im Bäckerhandwerk Baden-Württembergs keinen gültigen Flächentarifvertrag gibt. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) will damit einen neuen Anlauf nehmen, um die Arbeitgeber an den Verhandlungstisch zu bewegen – «möglichst noch in diesem Jahr», sagt die Ulmer Gewerkschaftssekretärin Karin Brugger. Im Gegensatz zu den meisten Bundesländern gibt es in Baden-Württemberg seit 1997 keinen Flächentarifvertrag mehr für Bäcker. Das habe dazu geführt, dass es große Unterschiede bei Gehalt, Arbeitszeit und Urlaub gebe, sagt Brugger. Sie führt das Beispiel eines Bäckers im ersten Gesellenjahr an, der bei einer 45-Stunden-Woche 6,66 Euro je Stunde bekommt. «Davon kann ein junger Mensch nicht leben». Vor 13 Jahren habe ein Geselle im ersten Jahr noch 17,85 Deutsche Mark bekommen, umgerechnet 9,10 Euro. Die Preise sind seither deutlich gestiegen, die Löhne nicht: «1996 musste ein Bäcker zwei Minuten arbeiten, um sich seine eigene Brezel leisten zu können, heute sind es in Baden-Württemberg sieben Minuten». Besonders augenfällig seien die Unterschiede bei der Bezahlung in Ulm und Neu-Ulm – nur durch die Donau getrennt. Auf bayerischer Seite in Neu-Ulm gibt es einen gültigen Tarifvertrag. Dort bekommt ein Bäckergeselle im ersten Jahr bei einer 40-Stunden-Woche 11,67 Euro je Stunde, ohne dass die Backwaren deshalb teurer wären als in Ulm (Baden-Württemberg).
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