Hamburg. (ngg) Gegen Renditemaximierung auf Kosten der Beschäftigten in der Ernährungswirtschaft sowie der Verbraucherinnen und Verbraucher hat sich der Hauptvorstand der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) im Umfeld der weltweit größten Ernährungsmesse Anuga 2017 in Köln ausgesprochen.
Die Konzerne Unilever, Coca-Cola, Nestlé und sein Joint Venture Froneri haben verkündet, ihre Umsatzrendite steigern zu wollen. Unilever verspricht seinen Aktionären mit einem Spar- und Umbauprogramm eine Rendite von 20 Prozent bis 2020. So sollen die Geschäftsbereiche Lebensmittel und Erfrischungen verschmolzen und die Margarine-Sparte verkauft oder ausgegliedert werden.
Die Kurzfristökonomie beeinflusse maßgeblich den strategischen Kurs dieser Konzerne. Renditemaximierung im Interesse der Aktionäre und potenziellen Investoren habe oberste Priorität, heißt es in der Resolution des NGG-Hauptvorstandes. «Das geht zu Lasten der Beschäftigten und der Investitionsbereitschaft. Umsatzrenditen von 20 Prozent sind unverschämt und stehen einem nachhaltigen Wirtschaften diametral entgegen», kritisiert die NGG-Vorsitzende Michaela Rosenberger die Vorhaben.
Die Gewerkschaft NGG fordere die Lebensmittelkonzerne auf, Verantwortung zu übernehmen und derartige Strategien nicht weiter zu verfolgen. «Erstes Ziel muss es sein, Menschen mit guten und sicheren Lebensmitteln zu versorgen, die Umwelt zu schonen, die Belange der Beschäftigten entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu berücksichtigen sowie gute und sicher Arbeitsplätze in Deutschland und Europa zu erhalten», heißt es in der Resolution – die in etwa wortgleich ist mit dieser Meldung.
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