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Nicht nur ein Trend: Ist Filterkaffee die bessere Wahl?

Bonn. (bzfe) Dem klassischen Filterkaffee sei in den letzten Jahren ein eher «abgestandenes» Image zugeschrieben worden, berichtet das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). Doch er komme zurück. Marktkenner sehen den Zenit der großen Bandbreite an Kaffeespezialitäten auf Espressobasis als überschritten an. Coffeeshops nehmen den Klassiker wieder ins Angebot. Auf der Beliebtheitsskala der Deutschen hatte er ohnehin nie seinen Spitzenplatz verloren. Natürlich braucht das Kind einen neuen Namen: im Coffeeshop heißt er Slow Coffee oder Pour Over Coffee. Was nichts anderes bedeutet, als Kaffeepulver langsam durch Übergießen mit heißem Wasser zu höchster aromatischer Entfaltung zu bringen.

Das geht mit einem Permanentfilter aus Edelstahl oder eben mit einem Filterhalter und Filterpapier. Das Filterpapier sollte zunächst mit warmem Wasser übergossen werden. Das vermindert den möglicherweise auftretenden Papiergeschmack und verbessert die Durchlässigkeit der Filterporen. Die Kaffeebohnen sollten in einem mittleren Grad gemahlen sein. Das Kaffeepulver wird zunächst nur angegossen. Dieser Mischung gibt man etwas Zeit zum Quellen. Alsdann übergießt man den Kaffee mit dem heißen Wasser kontinuierlich mit kreisenden Bewegungen. Die ganze Prozedur sollte drei bis vier Minuten dauern.

Entscheidend ist nicht nur die Wasserqualität, sondern auch die Temperatur: ideal ist zwischen 92 und 96 Grad Celsius. Kochendes Wasser macht den Kaffee bitter, kälteres Wasser lässt ihn sauer schmecken. Auch die Dosierung ist wichtig, als Faustregel gelten 60 Gramm Kaffeepulver pro Liter Wasser. Und frisch gemahlen, schmeckt der Kaffee natürlich am besten.

Die in Kaffee enthaltenen Diterpene Cafestol und Kahweol sollen den Spiegel des schädlichen LDL-Cholesterins im Blut erhöhen. Im engmaschigen Papierfilter bleiben diese hängen. Für Menschen mit schlechten Cholesterinwerten könnte dieser Hinweis interessant sein – und Filterkaffee vielleicht die bessere Wahl, mutmaßt das BZfE (Foto: pixabay.com – Stephanie Albert).

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