Wien / AT. (ksv) Die Bäckerei Schmidl GmbH und die Schmidl Backwaren Vertriebsgesellschaft m.b.H. aus Dürnstein haben ihre Insolvenz erklärt und beim Landesgericht Krems an der Donau Anträge auf Eröffnung von Insolvenzverfahren angemeldet. Seit 1780 ansässig in Niederösterreich, ist Schmidl seit 1905 bekannt für seine «Wachauer Laberl». Während die Bäckerei einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt hat, beantragte die Vertriebsgesellschaft ein Konkursverfahren. Die Verfahren sind offiziell noch nicht eröffnet, schreibt der Gläubigerschutzverband KSV1870. Nach Liquidation der Vertriebsgesellschaft sollen die derzeit noch sechs Dienstnehmer von der Bäckerei übernommen werden. Die Vertriebsgesellschaft mit 53 Gläubigern weist laut Schuldnerangaben Aktiva in Höhe von 99.000 Euro und Passiva von 312.000 Euro aus. Die Bäckerei mit 270 Gläubigern weist laut Schuldnerangaben Aktiva in Höhe von 1,5 Millionen Euro und Passiva von 2,98 Millionen Euro aus. Unter dem Strich sind das also 323 Gläubiger sowie 3,29 Millionen Euro Passiva, denen Aktiva in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro gegenüberstehen. Von ehemals 95 Mitarbeitenden in der Bäckerei sind 61 Dienstnehmer noch an Bord. Die erst seit Anfang Mai als Geschäftsführerin im Firmenbuch eingetragene Barbara Schmidl führt die finanzielle Schieflage auf kaufmännische Fehler des ehemaligen Geschäftsführers Manfred Schmidl zurück. Creditreform Österreich nennt eine zu intensive Expansionspolitik als weiteren Grund für die Insolvenz des Unternehmens, das sich nun wieder auf seine Kernkompetenzen besinnen will. Das Angebot für den Sanierungsplan an die Gläubiger: 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren ab Annahme.
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