Braunschweig. (nag) In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2018/2019 hat der Nordzucker Konzern wie erwartet ein deutlich rückläufiges Ergebnis erwirtschaftet. Die Kampagne 2018/2019 endet nach einem extrem trockenen Sommer mit unterdurchschnittlichen Rüben- und Zuckererträgen.
Nordzucker hat nach den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahrs einen Umsatz von 1.056 Millionen Euro erwirtschaftet und liegt damit um 18 Prozent unter der Vorjahresperiode (Vorjahr: 1.284 Millionen Euro). Der Periodengewinn sank ebenfalls sehr deutlich von 143,5 Millionen Euro im Vorjahr auf 17,1 Millionen Euro.
Niedrige Zuckerpreise sowie leicht rückläufige Absatzmengen sind die wesentlichen Gründe für die Ergebnisentwicklung. Der Preisverfall für Zucker auf dem Weltmarkt mit dem niedrigsten Niveau seit etwa zehn Jahren geht auf erhebliche Überproduktion vor allem in Indien und Thailand zurück.
Die Marktsituation innerhalb der EU ist seit dem Ende der Quotenregelung für Zucker ebenfalls durch Überproduktion gekennzeichnet. In der Folge sind auch hier die Preise für Zucker dramatisch eingebrochen und liegen aktuell um rund 35 Prozent niedriger als noch im Jahr zuvor. Aufgrund der Trockenheit im Anbaujahr 2018/2019 war die Produktion in der EU leicht rückläufig.
Der Vorstandsvorsitzende der Nordzucker AG, Dr. Lars Gorissen, bekräftigt: «Wir werden Nordzucker in dem neuen volatileren Umfeld stabil, profitabel und wettbewerbsfähig positionieren. Dafür werden wir unsere Kosten weiter reduzieren und Strukturen anpassen. Wir fokussieren uns auf Zucker und sehen langfristig eine profitable Zukunft in diesem Geschäft.»
Ausblick 2019/2020
Trotz erheblicher Anstrengungen und Maßnahmen zur Effizienzsteigerung ist ein operativer Verlust für das laufende Geschäftsjahr 2018/2019 nicht zu vermeiden. Wegen der aktuellen Preiserwartung geht Nordzucker für das Folgejahr 2019/20 von einem noch deutlicheren operativen Verlust aus.
Trockenheit führte 2018/2019 zu niedrigeren Zuckererträgen
Nordzucker hat in dieser Kampagne in den 13 Werken insgesamt rund 14 Millionen Tonnen Rüben (Vorjahr: 17 Millionen Tonnen) verarbeitet. Als letztes Werk beendet Nykøbing in Kürze die Verarbeitung. Die Kampagne dauerte durchschnittlich 102 Tage. In diesem Jahr wurden in drei Werken (Schladen, Nykøbing und Kedainiai) Öko-Rüben zu Biozucker verarbeitet.
Insgesamt liegt der Zuckerertrag wegen der nahezu flächendeckenden anhaltenden Trockenheit vor allem während der Sommermonate im Schnitt um zehn bis 15 Prozent unter dem Vorjahr. Die konstant hohen Zuckergehalte der Rüben konnten dabei den Mengenrückgang nicht ausgleichen. Allerdings zeigten sich große regionale Unterschiede von sehr schwachen Erträgen bis hin zu Spitzenergebnissen, die vor allem dort erzielt werden konnten, wo die Wasserversorgung gewährleistet war. Damit zeigte die Zuckerrübe in zwei aufeinander folgenden Jahren, dass sie auch mit extremer Witterung zurechtkommt.
«Unsere Werke sind sehr stabil und technisch reibungslos gelaufen», unterstreicht Axel Aumüller, Vorstand Produktion. «Wir haben in unseren Werken sehr süße, aber eher kleine Rüben verarbeitet. Es war eine große Herausforderung, den hohen Zuckergehalt herauszubekommen. Das ist aber sehr gut gelungen».
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