Dornbirn / AT. (eb) Nicht Kleckern sondern Klotzen, so liest sich zunächst (auch) die Mitteilung, die die Rudolf Ölz Meisterbäcker GmbH + Co KG mit Blick auf ihr Geschäftsjahr 2022 an die österreichischen Medien gab. Die weist einen Gesamtumsatz von 240,2 Millionen Euro aus, gegenüber 213 Millionen Euro im Vorjahr. Das entspricht einem erfreulichen Plus von 12,8 Prozent. Angesichts der bekannten Verwerfungen auf den Märkten in Europa und der Welt dürfte allerdings auch klar sein, dass die Umsatzentwicklung hauptsächlich auf die gestiegenen Preise zurückzuführen ist.
Eine strikte Kostenkontrolle ist unerlässlich, um in Zeiten wie diesen die Ebitda-Marge stabil zu halten. Darüber erfährt man aber nichts aus dem österreichischen Vorarlberg. Nur so viel: Angesichts der Herausforderungen sei es gelungen, das Absatzvolumen stabil zu halten. Insgesamt sei die Exportquote minimal gesunken von 44,2 auf 43 Prozent. Die für die Meisterbäcker größten Exportmärkte Deutschland, Schweiz und Tschechien seien im Umsatz zweistellig gewachsen. Das wiederum ist kaum einzuordnen angesichts der bekannten Dynamik, mit der aktuell fast jede Bäckerei zu kämpfen hat.
Dafür ist die nötige Erweiterung am Standort Wallenmahd jetzt in Betrieb gegangen. Wir erinnern uns: Für Ölz war es nicht leicht, eine entsprechende Fläche zu finden. Auch ein Neubau auf der «grünen Wiese» war 2016/2017 angedacht. Doch dann stellte sich heraus, wie rar und wertvoll die Wiesen umzu sind – und wie hoch die Hürden durch Bürgerentscheide sein können. Nach periphärem Hin und Her erhielt der Betrieb, der auf den eigenen Flächen keine Erweiterungsmöglichkeiten hatte die Option, ein direkt angrenzendes Grundstück zu erwerben. Im November 2019 wurden die Bauarbeiten aufgenommen. Nichts Geringeres als eine der modernsten Bäckereien Europas sollte entstehen.
Insgesamt 18.000 Quadratmeter misst die zusätzliche Gewerbefläche, von der 8.500 Quadratmeter überbaut werden durften. Um auf die geplante, insgesamt 30.300 Quadratmeter große Werkserweiterung zu kommen, war eine dreigeschossige Bauweise unerlässlich. Alles in allem blieb das Unternehmen im Zeitplan. Die Fertigstellung der Betriebserweiterung war für das erste Halbjahr 2022 geplant.
Jetzt verfüge das Werk über zwei zusätzliche neue Produktionslinien, heißt es in der aktuellen Mitteilung – die Toast- und Zopflinie wie 2019 bereits angekündigt. «Wir haben mit dem Zubau eine der modernsten und nachhaltigsten Bäckereien Europas geschaffen», zitiert die Mitteilung Bernhard Ölz, Geschäftsführer und Miteigentümer. Mit dem mehrstöckigen Zubau samt Photovoltaikanlage, Büro- und Sozialräumen ging auch ein neues Logistikzentrum in Betrieb. Zur Verfügung stehen 4.000 zusätzliche Palettenplätze. Langfristig sollen 120 weitere Arbeitsplätze entstehen. Aktuell zählt Ölz 1.040 Beschäftigte.
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