Wien / AT. (div) «Das Geschäft wird weniger, wir alle müssen uns anpassen und sparen; rationalisieren, wo es geht». Großbäcker Kurt Mann sieht in 2009 den Umsatz der Branche bei traditionellen Gebäcken um drei bis vier Prozent sinken. Der Umsatz stagniere, die Margen würden kleiner, erzählt auch sein Mitbewerber Robert Ströck dem österreichischen «Standard». Brot sei beileibe nicht billig, räumt Bundesinnungsmeister Heinz Hofmann ein, doch für Bäcker bleibe dennoch wenig übrig. Von Brot allein könne keiner mehr leben. Die neue Sparsamkeit der Österreicher beschneide den Absatz und die Situation sei insgesamt «zum Zähne ausbeißen». Bei den Preisen müsse bald was passieren, sagt Kurt Mann. Die Branche halte das sonst wohl nicht durch. Schon jetzt schrieben 70 Prozent Verluste. Die Gewinnmarge liege im Schnitt bei drei bis vier Prozent. Österreich zählt rund 1.800 Backbetriebe und der Markt ist seit Jahren hart: Brot und Gebäck gibt es an jeder Ecke, neben Diskontern holen sich Tankstellen große Stücke vom Kuchen. Backstationen suggerieren Frische; vieles werde importiert. Hofmann bangt, dass nach den Fleischern nun die Bäcker als Nahversorger verlorengehen. In der Zwickmühle steckten nicht nur kleine, sondern auch große Bäckereien. Ankerbrot gelinge dem Vernehmen nach nicht der Sprung aus der Verlustzone, weiß der «Standard». Ein Standort und Kredite für die dringend nötige neue Produktion in Wien fehlten (… teilweise selbstverschuldet / Anm.d.Red.). Im alten Werk sei die Fertigung teuer, vieles werde bereits von anderen Großbäckern zugekauft.