Samstag, 20. April 2024
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Österreich: Großpleite könnte glimpflich enden

Linz / AT. (eb / div) Die Ring-Insolvenz ist keine Folge der Strukturveränderungen auf dem österreichischen Markt für Brot und Gebäck, da sind sich die alpenländischen Branchenkenner einig. Auch ist in Österreich die Zahl der Insolvenzen rückläufig. Habe es 2014 noch 333 Verfahren gegeben, seien es in diesem Jahr mit hochgerechneten 245 wahrscheinlich ein Viertel weniger, berichtet der Alpenländische Kreditorenverband. Unterdessen haben die federführenden Masseverwalter von der Kanzlei GLTP alle Hebel in Bewegung gesetzt, um schnell eine Lösung zu finden. Die acht Gesellschaften der Holding Success Marketing Unternehmensberatung GmbH haben immerhin rund 40,77 Millionen Euro Schulden angehäuft – siehe WebBaecker 24/2015. Im Rekordtempo hätten die Masseverwalter – Thomas Kurz für die Pan+Co Gruppe, Norbert Mooseder für die Ring Bäckerei Gruppe – die Lage der Mutter-, Tochter- und Enkel- Gesellschaften aufgearbeitet. Erste Entscheidungen gibt es ebenfalls. So wurde in den Gläubiger-Ausschusssitzungen dieser Woche der Fortbestand aller acht Gesellschaften beschlossen, heißt es in den österreichischen Medien. Amtliche Details sollten bald in der alpenländischen Ediktsdatei zu finden sein. Pan+Co beliefert den Lebensmittel-Einzelhandel, darunter Lidl und Spar. Die Gesellschaften, die sich mit diesem Geschäftszweig beschäftigen, werden wahrscheinlich glimpflich aus der Großpleite herauskommen. Anders sieht es für das Filialnetz der Ring-Bäckereien aus. Hier werden wohl nur 24 Standorte von 47 Filialen (oder 56?) übrig bleiben; 104 von 263 Ring-Mitarbeitenden verlieren ihren Arbeitsplatz. Am Ende steht die bestmögliche Verwertung. Die Rede ist vom Verkauf des Unternehmens in drei bis vier Wochen.

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