Dienstag, 19. März 2024
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Ovid: »Bundespolitik muss sich den Realitäten stellen«

Berlin. (ovid) Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat einen Vorschlag zum stufenweisen Ausstieg von Biokraftstoffen in die Ressortabstimmung eingebracht. Dazu sagt Jaana Kleinschmit von Lengefeld, Präsidentin des Ovid Verbands der ölsaatenverarbeitenden Industrie: «Mit der geplanten Abschaffung von Biokraftstoffen wird Deutschland seine hochgesteckten Klimaziele niemals erreichen. Denn ausgerechnet im Verkehrssektor, wo jede eingesparte Tonne CO2 zählt, würden sich die CO2-Emissionen um etwa elf Millionen Tonnen erhöhen. Tatsache ist: Biokraftstoffe schützen schon jetzt das Klima.»

Auch stelle sich nicht die Frage nach Teller oder Tank. Das Gegenteil ist der Fall. Die Kombination von Bioenergie und Lebensmitteln sei der Schlüssel zum Erfolg. Denn durch die Produktion von Biokraftstoffen würden über die Fütterung auch Lebensmittel wie Eier, Butter oder Fleisch auf den Teller kommen. In Zeiten multipler Krisen ein fundamentaler Baustein der heimischen Selbstversorgung. Gleiches gelte für Energieimporte. Biokraftstoffe reduzierten die Abhängigkeit von fossilen Kraftstoffen. Das gelte besonders vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und Importen aus autokratischen Ländern wie Russland.

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Zusätzlich seien Biokraftstoffe ein Wirtschaftsmotor in der Agrar- und Ernährungsindustrie. Laut Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg lösten Biokraftstoffe 2021 Wirtschaftsimpulse in Höhe von fast fünf Milliarden Euro aus. «Und nicht zuletzt fallen bei der heimischen Produktion von Biokraftstoffen auch wertvolle Koppelprodukte wie Glycerin, Lecithin oder Ethanol an, die Erdölprodukte ersetzen. Eine Bundesumweltministerin sollte das alles nicht länger ignorieren», hofft Ovid-Präsidentin Jaana Kleinschmit von Lengefeld (Foto: pixabay.com).

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