Bonn. (bzfe) Die sardische Küche bietet viele Leckereien, wie zum Beispiel das hauchdünne und knusprige Hirtenbrot «Pane Carasau». Wer die köstliche Spezialität selbst zubereitet, kommt auch zu Hause kulinarisch auf seine Kosten, weiß das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) in Bonn.
Seit Jahrtausenden ist «Pane Carasau» auf Sardinien bekannt. Da das Brot so dünn wie ein Notenblatt sein soll, wird es auch «Carta da musica» genannt. In früheren Zeiten diente das Gebäck Schafhirten als Nahrung und Tellerersatz, wenn sie viele Wochen in den Bergen der Mittelmeerinsel verbrachten. Auch Seefahrer und Fischer hatten die haltbaren und nahrhaften Fladen als Proviant dabei.
Längst hat sich «Pane Carasau» zu einer Delikatesse entwickelt. Für das Grundrezept braucht es nur wenige Zutaten: Hartweizenmehl (italienisch «Semola»), Hefe, Wasser und etwas Salz. Zu einem festen und glatten Teig verkneten und zugedeckt etwa 24 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Anschließend werden die Teigportionen abgestochen und zu hauchdünnen Scheiben ausgerollt. In einem sehr heißen Ofen höchstens ein bis zwei Minuten backen, bis sich die Fladen wie ein Ballon aufblähen und sofort wieder zusammenfallen. Dieses Phänomen ist darauf zurückzuführen, dass sich der Wasserdampf im Innern des Teiglings unter der verkrusteten Oberfläche ausdehnt. Nach dem Auskühlen werden die dünnen Brote für wenige Minuten geröstet, damit sie schön kross werden und eine würzige Note entwickeln.
Wer wenig Zeit hat, kann «Pane carasau» auch fertig im italienischen Feinkostgeschäft kaufen. Das Brot schmeckt mit etwas Pecorino überbacken und zu Antipasti oder Grillgemüse. Für «Pane Guttiau» wird der Fladen kurz im Ofen erwärmt und mit mediterran gewürztem Olivenöl beträufelt. «Pane Fratau» lässt sich mit Lasagne vergleichen: Die Fladen werden in heiße Gemüsebrühe getaucht und mit weiteren Zutaten wie Tomaten-Sugo, mediterranem Gemüse und geriebenem Käse auf einem Teller aufgeschichtet. Ein Topping nach Wahl schließt die kleine Mahlzeit ab (TitelFoto: wallpaperflare.com – TextFoto: wikimedia.org).
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