Berlin. (bvlh) Immer mehr Konsumenten wird bewusst, dass die Art und Weise, wie sie sich ernähren, Auswirkungen auf ihre Umwelt, die Artenvielfalt und ihre Gesundheit haben kann. In diesem Bewusstsein bevorzugen sie zunehmend pflanzenbasierte Lebensmittel.
Laut einer aktuellen repräsentativen Verbraucherbefragung im Auftrag des Handelsverbands Lebensmittel (BVLH) im Handelsverband Deutschland (HDE) geben 41 Prozent der Befragten an, Flexitarier zu sein, also nur gelegentlich Fleisch zu essen. Neun Prozent ernähren sich vegetarisch und drei Prozent vegan. Den Veganern, Vegetariern und Flexitariern stehen 47 Prozent der Bevölkerung gegenüber, die sich keiner dieser Ernährungsweisen zuordnet.
Besonders ausgeprägt ist diese Haltung bei Frauen und den Unter-30-Jährigen. Mit zwölf Prozent ist der Anteil derjenigen Frauen, die sich vegetarisch ernähren doppelt so hoch wie bei den Männern. Und je jünger die Befragten sind, desto häufiger geben sie an, sich vegetarisch zu ernähren. So bezeichnen sich 15 Prozent der unter 30-Jährigen als Vegetarier. Bei den Befragten ab 60 Jahren sind es nur sechs Prozent.
Kaufgründe für pflanzliche Produkte: Umwelt, Tierwohl, Gesundheit
Wenn sie erklären müssten, warum man mehr pflanzliche Produkte kaufen sollte, stehen für die Mehrheit der Bevölkerung Umwelt, Tierwohl und Gesundheit im Vordergrund. 62 Prozent würden den bevorzugten Kauf pflanzlicher Produkte damit begründen, dass es besser für das Klima sei, 52 Prozent würden argumentieren, es sei wichtig für das Tierwohl und 51 Prozent, dass pflanzliche Produkte zu konsumieren einfach gesünder sei. Ein Fünftel würde den guten Geschmack als Grund dafür nennen, warum man mehr pflanzliche Produkte kaufen sollte.
Um beste Geschmackseigenschaften zu gewährleisten, können vegane Ersatzprodukte mehr Zucker, Fette und Salz enthalten, als die tierischen Lebensmittel, zu denen sie eine Alternative sein sollen. Für zwei Drittel der Bundesbürger wäre das ein Grund, solche Produkte nicht zu kaufen.
Verbraucher zufrieden mit dem Umfang des LEH-Angebots pflanzlicher Produkte
Die Unternehmen des deutschen Lebensmittelhandels haben ihre Produktpalette pflanzenbasierter Lebensmittel sowie veganer Alternativen zu tierischen Erzeugnissen beständig ausgebaut. Eine große Mehrheit von 72 Prozent der Bundesbürger hält dieses Angebot für ausreichend beziehungsweise gerade richtig.
Danach gefragt, was Lebensmittelhändler tun können, damit Kunden mehr pflanzliche Lebensmittel kaufen, meint die Hälfte (51 Prozent), dass die Handelsunternehmen pflanzliche Lebensmittel und vegane Alternativen aus regionalem Anbau fördern sollten. 43 Prozent würden mehr pflanzliche Lebensmittel kaufen, wenn diese günstiger angeboten werden würden.
Verbraucher wünschen sich Infos über die Vorteile pflanzenbetonter Ernährung
Wenn Lebensmittelhändler mehr Zubereitungstipps und Rezepte für pflanzliche Lebensmittel anbieten oder Mitmachaktionen im Laden durchführen würden, würde das knapp ein Drittel (31 Prozent) dazu animieren, mehr pflanzliche Lebensmittel zu kaufen. Ähnlich viele Befragten (29 Prozent) meinen, dass sie mehr pflanzliche Produkte kaufen würden, wenn es ein größeres Angebot gäbe. 15 Prozent der Befragten finden, dass Lebensmittelhändler die Vorteile einer pflanzenbetonten Ernährung den Kunden, zum Beispiel in Form von Flyern, Broschüren, Infoständen oder Erklärvideos näherbringen sollten, damit sie dort mehr pflanzliche Lebensmittel einkaufen.
Zur Umfrage: Die Verbraucherumfrage zum Thema «Pflanzenbetonte Ernährung» wurde vom Meinungsforschungsinstitut Forsa vom 10. bis 14. August 2023 durchgeführt. Dabei wurden insgesamt 1.026 nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählte Personen ab 18 Jahren befragt. Die Untersuchungsbefunde können mit den bei allen Stichprobenerhebungen möglichen Fehlertoleranzen (im vorliegenden Fall +/- 3 Prozentpunkte) auf die Gesamtheit der Bevölkerung in Deutschland übertragen werden (Foto: Brian Merrill).
WEITERE THEMEN AUS DIESER RUBRIK FÜR SIE:
- Fairtrade: Nachhaltigkeit wächst in der Gunst der Verbraucher
- Rheinpark: Viel Aufmerksamkeit für gut 319 Meter »Studentenschnitte«
- Nachnutzung in der City: Aldi Markt im Essener Königshof
- Bridor: intensiviert Präsenz auf Social-Media-Kanälen
- Bäckerei Pappert: Unsere Meister, unser Kapital
- NielsenIQ: über die wichtigsten Verbrauchertrends 2025
- IFH Köln: Unternehmen investieren verstärkt in die Kundenbindung
- Backwaren lassen sich auch auf Fashion Weeks bewerben
- Harry-Brot: wird offizieller Partner des Hamburger SV
- Zahlungen noch einfacher akzeptieren mit Tap to Pay
- Die 10 umsatzstärksten stationären Einzelhändler 2023
- Mangal x LP10: Kebab-Kette will bis zu 2400 Roboter in Betrieb nehmen
- Girocard immer häufiger auch beim Bäcker im Einsatz
- Wie die Gastronomie die Effizienz von KI optimieren kann
- Herbstgebäcke: Lebkuchenabsatz 2023 »knapp stabil«
- Gut die Hälfte der Verbraucher nutzt heute Self-Check-outs
- Portos Bäckerei + Cafe: verbessert digitale Bestellprozesse
- DtGV: zeichnet «Unser Brot» als beste Eigenmarke aus
- EHI: Das sind die führenden Lebensmittel-Discounter 2024
- Meilenstein erreicht: Luckin Coffee öffnet 20’000ste Filiale