Hannover. (bi) Unter dem Motto «In der Gemeinschaft sind wir stark» vereinbaren die Innungsbäckereien der Region Hannover gegenseitige Liefergarantien bei Corona-bedingten Produktionsschließungen. «Arbeitsplätze sowie die Nahversorgung der Kunden sichern, das ist das erklärte Ziel der Vereinbarung zwischen den Innungsbäckern der Region Hannover», erklärt Obermeister Cord Buck die Initiative der Bäcker. Sollte eine Bäckerei in der Region die Produktion Corona bedingt schließen müssen, so kann dieser Betrieb die Produkte von einem anderen Kollegen beziehen und dadurch den täglichen Betrieb weiterhin garantieren.
«Damit beweisen unsere Mitgliedskollegen einmal mehr den Zusammenhalt, welcher die Mitgliedschaft in der Innung auszeichnet. Wir wollen und wir müssen unsere Betriebe am Laufen halten, auch wenn es unter verschärften Bedingungen ist. Wir kämpfen um jeden Arbeitsplatz für unsere Mitarbeiter und dafür, dass die Nahversorgung für unseren Kunden erhalten bleibt. Eine Mehrzahl unserer Betriebe betreiben Cafés, die zur Gastronomie zählen und daher während des Lockdowns geschlossen wurden und jetzt teilweise mit maximal 50 Prozent Auslastung zurecht kommen müssen. Erschwerend kommt im Bäckerhandwerk hinzu, dass das Lieferkundengeschäft, zum Beispiel an Hotels und Schulen, komplett ausgefallen ist oder sehr schleppend läuft. Damit hatten die Bäcker im ersten Lockdown im Schnitt bis zu 70 Prozent ihres Umsatzes verloren», beschreibt Bäckermeister Buck die Situation im Bäckerhandwerk.
«Der Dank gilt den Kunden, die in dieser schwierigen Zeit zu unseren Betrieben gehalten haben und dies weiterhin tun. Auch unserer Belegschaft danken wir, denn diese machen gerade, trotz der vielen Herausforderungen, einen unglaublich guten Job. Wir hoffen dass die Initiative, die im Interesse aller Kollegen ist, hoffentlich in anderen Bundesländern und Innungen Nachahmung findet,» wünscht sich Iljaz Leba, Geschäftsführer der Bäckerinnung Region Hannover.
Kennzeichnend für das Bäckerhandwerk ist, dass es sehr personalintensiv ist. Der durchschnittliche niedersächsische Bäcker hat nach aktueller Statistik 43 Mitarbeiter und ist damit im Handwerk rund viermal so groß wie ein Baubetrieb und siebenmal so groß wie ein Friseur. Jeder Euro, der an Umsatz fehlt, führt unweigerlich zu Kurzarbeit und Entlassungen. Wegbrechender Umsatz gefährdet unmittelbar die Arbeitsplätze (Foto: pixabay.com).
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