Essen / Ruhr. (rwi) Das deutsche Handwerk blickt auf ein vergleichsweise erfolgreiches Jahr 2014 zurück. Das zulassungspflichtige Handwerk machte ein Umsatzplus von 2,4 Prozent, das zulassungsfreie Handwerk legte sogar um 2,9 Prozent zu. Beide hinkten jedoch erneut der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hinterher. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Auswertung des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI). Auch in diesem Jahr bleiben die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das deutsche Handwerk günstig. Die Umsätze dürften laut RWI-Prognose entsprechend um zwei bis 2,5 Prozent steigen, was auf einen Gleichlauf von Handwerk und Gesamtwirtschaft hindeutet.
Personalabbau im Lebensmittelgewerbe geht weiter
Trotz der insgesamt positiven wirtschaftlichen Entwicklung gab es im letzten Jahr große Unterschiede zwischen den einzelnen Handwerksgruppen. So zum Beispiel im zulassungspflichtigen Bauhaupt- und Ausbaugewerbe, wo im Jahr 2012 knapp 44 Prozent des gesamten Handwerk-Umsatzes erzielt wurden. Zwar lag der Umsatz im handwerklichen Bauhauptgewerbe um 2,7 Prozent über dem Vorjahresergebnis, das Ausbaugewerbe konnte seine Umsätze jedoch nur um 1,4 Prozent steigern. Schwach entwickelten sich vor allem Glaser (plus 0,5 Prozent), Tischler (plus 0,9 Prozent), Elektrotechniker (plus 1,3 Prozent) sowie Klempner, Installateure und Heizungsbauer (plus 1,5 Prozent).
Uneinheitlich sah es auch bei den Handwerken für den privaten Bedarf aus, auf die im Jahr 2012 gut 36 Prozent des Gesamtumsatzes des deutschen Handwerks entfielen. In diesen Bereich fallen unter anderem das Kraftfahrzeuggewerbe, das Lebensmittelgewerbe und das Gesundheitsgewerbe. Bei den zulassungspflichtigen Handwerken konnte das Kraftfahrzeuggewerbe 2,4 Prozent höhere Umsätze erzielen. Die wirtschaftliche Entwicklung wurde wesentlich durch den Handel getrieben, es wurden 2,9 Prozent mehr fabrikneue Fahrzeuge zugelassen als 2013.
Nicht so positiv entwickelte sich der Umsatz im aus Bäckern, Konditoren und Fleischern bestehenden Lebensmittelhandwerk, er stieg nur um 0,8 Prozent. Ursächlich hierfür ist vor allem das Umsatzminus der Fleischer (minus 0,7 Prozent). Die Bäcker entwickelten sich mit einem Umsatzplus von 2,5 Prozent zwar gut, allerdings taten sie das mit 2,5 Prozent weniger Beschäftigten. Insgesamt verringerte das Lebensmittelhandwerk die Zahl seiner Beschäftigten um 1,8 Prozent, hier machen sich die wachsende Bedeutung von Filialbetrieben sowie der zunehmende Anteil industrieller Zulieferungen bemerkbar.
Grundlage der RWI-Analyse sind Daten aus Totalauswertungen des Unternehmensregisters sowie die amtliche vierteljährliche Handwerksberichterstattung des Statistischen Bundesamts. Der vorliegenden (gekürzten) Mitteilung liegt der Beitrag «Die konjunkturelle Entwicklung im Handwerk 2014» aus dem RWI Konjunkturbericht | Jahrgang 66 | Heft 02/2015 zugrunde (PDF).
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