Samstag, 3. Juni 2023
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Saatgutfonds: für ökologische und GVO-freie Züchtung

Bochum. (zsl / hb) Der Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft konnte 2014 erstmals Spenden von insgesamt über einer Million Euro verzeichnen. Damit wird die biologische und biologisch-dynamische Züchtungsforschung der Getreide-, Gemüse- und Obstzüchtung unterstützt. Ziel ist unter anderem, vielfältige und fruchtbare Sorten zu züchten. «Nur eine eigenständige ökologische Züchtung ist der Garant für Saatgut ohne Gentechnik und Patente. Die Million ist ein starkes Zeichen unserer Spender – und nötig, um ein wesentliches Fundament des Ökolandbaus zu stärken», sagt Oliver Willing, Geschäftsführer der Zukunftsstiftung Landwirtschaft. Die Arbeit der durch den Saatgutfonds unterstützten Initiativen wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. So gewannen vom Saatgutfonds geförderte Projekte in den letzten vier Jahren dreimal den renommierten Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Seit der Gründung 1996 konnten mit Hilfe des Saatgutfonds mehr als 60 neue Gemüse- und Getreidesorten für den Biolandbau entwickelt werden. Die Entwicklung einer neuen Sorte fordert immerhin zehn bis 15 Jahre Züchtungsarbeit und kostet mehr als 600.000 Euro. Der Saatgutfonds wird von zahlreichen Privatpersonen, Stiftungen, Verbänden und Unternehmen der Biobranche unterstützt. Hierzu zählen unter anderem das Märkische Landbrot, der Verband Ökokiste, der Verein Die Bäcker oder etwa die Herzberger Bäckerei. Samen und Saatgut sind die Keime des Lebens, auf die alle unsere Lebensmittel zurückgehen. Sorten und Saatgut haben im Entstehungsprozess damit eine Schlüsselfunktion. Das Besondere bei biologisch-dynamisch gezüchteten Sorten ist die Fähigkeit zur Selbstreproduktion, die den heute üblicherweise eingesetzten Sorten leider fehlt. Durch die Aussaat von biologisch-dynamisch gezüchteten Sorten können sich Landwirte nicht nur aus der Abhängigkeit von großen Saatgutfirmen befreien. Sondern es spiegelt sich auch Lebendigkeit und Lebenskraft in der Qualität der erzeugten Produkte wider. «An dieser Stelle versuchen wir ein Zeichen zu setzten und durch die Unterstützung von Züchtungsinitiativen im Getreidebau Alternativen zu eröffnen», sagt Herzberger- Geschäftsführer Mathias Kollmann zum Engagement für eine bessere Ernährung.

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