Freitag, 29. März 2024
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Saatguttresor: Erbe aus 10.000 Jahren Landwirtschaft

Berlin. (bmel) Der Parlamentarische Staatssekretär BMEL, Peter Bleser, hat Ende Februar den Saatguttresor auf Spitzbergen besucht. Er machte sich hierbei ein umfassendes Bild des auch von Deutschland finanziell unterstützten, außergewöhnlichen Projektes. «Hier bewahren wir das gemeinsame Erbe aus über 10.000 Jahren landwirtschaftlicher Tätigkeit. Diese Vielfalt bildet das Ausgangsmaterial, um die globalen Herausforderungen zu meistern. Die Sicherung der Welternährung – auch angesichts des Klimawandels – gelingt nur mit intensiver Forschung und Zusammenarbeit», sagt der Staatssekretär in einer Mitteilung: «Die Vielfalt der Nutzpflanzen und das Wissen über Anbau, Vermehrung und Nutzung sind ein bedeutender Teil unseres kulturellen Erbes». Der im Februar 2008 eröffnete Saatguttresor beherbergt heute 825.000 Nutzpflanzen-Muster. In der Bunker-ähnlichen Anlage wird das Saatgut bei minus 18 Grad gelagert. Sollte das Kühlsystem einmal ausfallen, sorgt der Dauerfrostboden dafür, dass die Temperatur nicht über minus 3,5 Grad ansteigt. Auch die Bundeszentrale Genbank für landwirtschaftliche und gartenbauliche Kulturpflanzen hat hier rund 42.000 Muster eingelagert. Der letzte Transport erfolgte im November 2014. Der Leiter der Genbank, Prof. Andreas Graner, bekräftigt die Bedeutung des Saatguttresors als Rückversicherung für Katastrophenfälle: «Unser Ziel ist es, Kopien unserer gesamten Saatgutsammlung hier zu hinterlegen». Die Einrichtung ist Teil der umfassenden Strategie des auch von Deutschland unterstützten Globalen Treuhandfonds für Nutzpflanzenvielfalt zur Förderung eines effektiven weltumspannenden Netzwerks von Sammlungen der wichtigsten Nutzpflanzen.

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