Neckarsulm. (sdkg) Erstmals in ihrer Unternehmensgeschichte hat die Schwarz Gruppe im Geschäftsjahr 2018 die Umsatzschwelle von 100 Milliarden Euro übersprungen. Nach zuletzt 96,9 Milliarden Euro verbuchte Europas größte Handelsgruppe im letzten Jahr einen Umsatz über netto 104,3 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 81,2 Milliarden Euro entfielen dabei auf Lidl (plus 8,8 Prozent), 22,6 Milliarden Euro auf deren Schwester Kaufland (plus 1,6 Prozent). Damit hat die Schwarz Gruppe ihre Marktstellung als größte Handelsgruppe in Europa weiter ausgebaut.
Klaus Gehrig, Komplementär der Schwarz Gruppe, führt das Wachstum auf die Expansion, das attraktive Preis-/Leistungsangebot im Sortiment und das besondere Engagement der Mitarbeiter zurück. Überdurchschnittlich trug das Auslandsgeschäft zum Wachstum bei. Hier erlöste die Schwarz Gruppe mit 67,3 Milliarden Euro rund zwei Drittel ihres Umsatzes, was einem Zuwachs von 9,1 Prozent entspricht. In Deutschland setzte die Gruppe unter anderem über ihre beiden Handelssparten Lidl und Kaufland zusammen 37 Milliarden Euro um (plus 5,1 Prozent). Inzwischen ist die Gruppe in 30 Ländern in Europa, USA und Australien präsent. Neu hinzu kam im letzten Jahr Serbien mit dem dortigen Markteintritt von Lidl. «Als Händler haben wir auch 2018 Maßstäbe gesetzt und unsere Preisführerschaft trotz erheblicher Anstrengungen des Wettbewerbs behauptet», erklärt Klaus Gehrig. Dies honorierten auch die Kunden. Basierend auf einer repräsentativen Umfrage kürte jüngst das Deutsche Institut für Service-Qualität Lidl zum beliebtesten Lebensmittel-Discounter in Deutschland.
Neben Preis, Service und Qualität haben die Themen Frische, Regionalität der Produkte und Bio-Lebensmittel Lidl und Kaufland nach vorne gebracht. Gerade im Bio-Segment versprechen sich Lidl und Kaufland weitere Wachstumsimpulse. Lidl hat heute 200 Bio-Artikel im Sortiment, 50 davon nach dem erst im letzten Jahr eingeführten hohen Bioland-Standard. Kaufland ist seit 2018 mit dem Demeter-Qualitätssiegel am Start und plant den weiteren Ausbau des Bio-Sortiments. Im Trend stehen neben regionalen Spezialitäten auch vegane und vegetarische Lebensmittel. Gut angenommen werden auch Neuheiten wie Insekten-Food oder Produkte, deren Salz-, Zucker- oder Fettanteil reduziert ist.
Online legt um 56 Prozent zu
Als weiterer Treiber hat sich auch das Online-Geschäft entwickelt. Hier ist Lidl Digital aktuell in sechs Ländern – unter anderem Deutschland – aktiv und verzeichnet mehr als 12 Millionen Kunden. Den Umsatz mit Non-Food-Artikeln hat allein Lidl online in 2018 um 56 Prozent steigern können. Bei Kaufland erfreut sich die Kunden-App als digitaler Einkaufshelfer und für Rezeptvorschläge steigender Beliebtheit.
Erstmals mit dabei: das Wertstoffmanagement. Nach der Übernahme des Entsorgers Tönsmeier im letzten Jahr erwirtschaftete dieser Bereich Umsätze über 500 Millionen Euro. Das Wertstoffmanagement etabliert die Schwarz Gruppe derzeit als weiteres Geschäftsfeld. Als Partner der Kommunen und mittelständischer Betriebe will man das Geschäft in den nächsten fünf Jahren um 50 Prozent auf dann 750 Millionen Euro verbessern.
Die Investitionssumme hielt die Schwarz Gruppe mit 7,5 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau konstant hoch. Ein Großteil davon geht in die Eröffnung oder Modernisierung neuer Filialen und Standorte. So hat zum Beispiel Kaufland heute über 500 Filialen allein in Deutschland modernisiert. Sowohl im In- und Ausland will man die Zahl der aktuell 12.100 Filialen (Lidl: 10.800 / Kaufland: 1.300) weiter erhöhen, nachdem in 2018 knapp 400 Märkte hinzugekommen sind. Mit der Expansion ist auch die Anzahl der Beschäftigten von 406.000 auf 429.000 Mitarbeiter gestiegen.
Verknüpfung von Menschen, Dingen und Geschäft in Echtzeit
Für 2019 rechnet die Schwarz Gruppe mit einer ähnlichen Entwicklung wie 2018 – bei einem nach wie vor herausfordernden Umfeld. Hier spielt die gesamtwirtschaftliche Perspektive, die Konsumlaune der Verbraucher, die politische Großwetterlage als auch die anstehenden Tarifabschlüsse im Einzelhandel eine wesentliche Rolle.
Auch bei den Investitionen wird man nicht nachlassen. Dabei rücke die Digitalisierung immer mehr ins Blickfeld, hebt Klaus Gehrigs Stellvertreter Gerd Chrzanowski hervor. Er verantwortet dieses Thema in der Schwarz Gruppe übergreifend. «Es geht insbesondere um die Automatisierung und Optimierung von Prozessen, bei denen der stationäre Handel durch digitale Technologien unterstützt wird», erklärt Gerd Chrzanowski. Im Vordergrund stehe die intelligente Verknüpfung von Menschen, Dingen und Geschäftsmodellen in Echtzeit.
Über die Schwarz Gruppe
Die Schwarz Gruppe ist ein international führendes Handelsunternehmen mit weltweit 429.000 Mitarbeitern, über 12.100 Filialen und Fachmärkten in 30 Ländern. Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von 104,3 Milliarden Euro. Die im baden-württembergischen Neckarsulm beheimatete Schwarz Gruppe setzt sich im Kern aus den beiden Handelssparten Lidl und Kaufland zusammen.
Über das Handelsgeschäft hinaus hat die Schwarz Gruppe ihr Portfolio kontinuierlich um Produktionskapazitäten für Lebensmittel erweitert. Hierzu gehören unter anderem die MEG Mitteldeutsche Erfrischungsgetränke und Eigenmarken im Backwaren- und Speiseeisbereich.
Seit vielen Jahren engagiert sich die Schwarz Gruppe in der Sammlung, Sortierung und Wiederverwertung von Wertstoffen. Die Vertriebsmarke PreZero ist der gruppenweite Entsorgungs- und Recyclingdienstleister hierfür. Mit der eigenen Plastikstrategie «REset Plastic», die 2018 ins Leben gerufen wurde, hat sich die Schwarz Gruppe als erste Handelsgruppe in Deutschland dazu verpflichtet, den Plastikanteil in der Produktion und im Handelsgeschäft signifikant zu reduzieren und die Sammel- und Recyclingquoten unter Einsatz modernster Technologien weiter zu steigern – und somit aus Abfällen von heute Rohstoffe von morgen zu machen und Wertstoffkreisläufe zu schließen.
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