Freitag, 19. April 2024
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Siebrecht Niederrhein: heißt jetzt «Karl»

Duisburg. (div) Was macht Siebrecht Niederrhein? Anfang August 2013 hatte der Filialist aus Hünxe, gesetzlich vertreten durch Geschäftsführer Karl-Heinz Wehe, Insolvenz angemeldet (siehe WebBaecker 33/2013). Im November eröffnete das Amtsgericht Duisburg das Verfahren (siehe WebBaecker 46/2013) und bestellte als Insolvenzverwalter den Rechtsanwalt Dr. Sebastian Henneke aus Duisburg. Gläubigerversammlung war am 20. Januar 2014 und bei jeder Meldung aus Hünxe klang durch, dass das Unternehmen «nie so richtig» in Gefahr war. Mit Wirkung zum 01. März 2014 wurde das vollumfänglich fortgeführte Unternehmen nun an die Bäckerei Karl GmbH i.G. verkauft. Die Bäckereikette mit gut 500 Mitarbeitenden sowie 60 Filialen und Backshops in 21 Städten Nordrhein-Westfalens ist damit gerettet. Hinter der neu gegründeten Erwerber-Gesellschaft stehen neben Geschäftsführer Karl-Heinz Wehe namentlich nicht genannte Privatinvestoren. Die Bäckerei Karl wird die Produktion am Standort Hünxe fortsetzen und hat alle Filialen sowie 224 Verkaufsregal-Standorte im Lebensmittelhandel übernommen. In der zentralen Produktion in Hünxe werden täglich bis zu 80.000 Brötchen in 20 verschiedenen Variationen, rund 7.500 Brote in 35 unterschiedlichen Sorten sowie 45 Sorten Fein- und Dauergebäck hergestellt. Darüber hinaus beliefert die Bäckerei weitere 27 Filialen einer Fremdkette und will weitere Filialen hinzuerwerben. Unter der Ägide des Insolvenzverwalters wurden in den letzten Monaten erhebliche Umstrukturierungen in der Logistik und im Filialnetz vorgenommen und zahlreiche Stellschrauben gedreht, um die Bäckerei zu optimieren. Nachdem zahlreiche Verhandlungen mit potentiellen Investoren geführt worden waren, hatte die Bäckerei Karl GmbH neben dem höchsten Kaufpreis-Angebot auch das überzeugendste Konzept für den weiteren Betrieb vorgelegt. Deshalb stimmten die Gläubiger der Veräußerung an die Bäckerei Karl GmbH auf Empfehlung des Insolvenzverwalters vorbehaltslos zu. Gläubiger dürfen nun zumindest auf eine Teilbefriedigung ihrer Forderungen hoffen.

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