Drolshagen. (lcp / eb) Wie geht es der Bäckereigruppe Sondermann aus dem Sauerland? Wir erinnern uns: Der Jahrhundertsommer 2018 hatte die Schwächen des Filialisten erneut offen zutage treten lassen, so dass er im August 2018 gleich für sechs Tochterunternehmen Insolvenz anmelden musste. Mit Lafayette Capital Partners seit 2012 im Rücken scheint die heutige Sondermann Brot Sauerland GmbH + Co. KG glimpflich davongekommen zu sein. Die Schlagzeilen blieben aus. Zwar macht Sondermann jetzt die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie für einen deutlichen Kurswechsel verantwortlich und tut sich verständlicherweise schwer mit der Einordnung. Doch von außen betrachtet sieht es so aus, als dass sich «nur» eine einleuchtende Transformation mit beschleunigtem Tempo vollzieht – dank Corona (!).
Lange Rede kurzer Sinn: Die Geschäftsleitung der Sondermann Brot Gruppe strafft die Strukturen und stellt den Betrieb neu auf. Damit verbunden ist die Schließung von rund 40 der gut 100 Filialen sowie die Kündigung von Mitarbeitenden. Geschäftsführer Hermann Sondermann: «Derzeit arbeiten wir sehr konzentriert daran, einerseits im Einzelhandel unsere Filialstruktur zu straffen und gleichzeitig unsere Dienstleistungen im Großhandel weiter zu festigen und auszubauen.» Dafür nötige Gespräche und Verhandlungen befänden sich auf gutem Weg. Künftig würden dann ungefähr 450 Mitarbeitende 50 bis 60 Filialen bewirtschaften und einen Jahresumsatz im niedrigen zweistelligen Millionenbereich erzielen.
Der Geschäftsbetrieb der Tochterunternehmen, für die Sondermann im August 2018 Insolvenz anmeldete und über die das Amtsgericht Siegen im November 2018 das Insolvenzverfahren eröffnete, wird eingestellt. Das Insolvenzrecht bietet zudem die Freiheit, auch längerfristige Mietverträge und Arbeitsverträge bedarfsgerecht zu kündigen. Sondermann betont jedoch: «Wo immer möglich wollen wir Mitarbeitern aus diesen Gesellschaften die Chance auf einen neuen Arbeitsplatz mindestens zu den bisherigen Konditionen geben» (Foto: pixabay.com).
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