Dienstag, 19. März 2024
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Strategie 2025: Bäko-Zentrale steht vor tiefgreifender Modernisierung

Duisburg. (bae) Unter dem Motto «Stärken stärken … Chancen entwickeln» hat die Bäko-Zentrale eG Anfang 2021 unter Mitwirkung ihres Management-Teams und in enger Abstimmung mit ihren Kontrollgremien die Entwicklung einer weitreichenden Zukunftsstrategie für das Unternehmen initiiert.

Um konkrete Handlungsfelder zur Sicherung und Weiterentwicklung ihrer hohen Leistungsfähigkeit auch für die Zukunft zu identifizieren, hat die Bäko-Zentrale eG zwei tiefgreifende Projekte auf den Weg gebracht. Neben einer Analyse der Ablauf- und Aufbauorganisation der Bäko-Zentrale eG wurden die Warenstrom- und Standortfaktoren an allen vier Standorten Rellingen, Duisburg, Ladenburg und Nürnberg in Zusammenarbeit mit externen Fachleuten analysiert.

Analyse ergibt weitreichende Empfehlungen für die Unternehmensstrategie

«Die intensive Phase der Analyse und Konzeptentwicklung hat weitreichende und wertvolle Empfehlungen für die Weiterentwicklung unserer Unternehmensstrategie gebracht,» erläutert Stefan Strehle, Vorstandssprecher der Zentrale. «Dabei sprechen wir über zahlreiche gestalterische Möglichkeiten für eine auch in Zukunft schlagkräftige und effiziente Organisation für die Bäko-Zentrale eG, die wir jüngst unserem Aufsichtsrat vorgestellt haben. Wir erhielten daraufhin sehr großen Zuspruch ob der zahlreichen strategischen Weichenstellungen und volle Zustimmung für den nun weiteren Weg.»

Einen ersten Eindruck zur künftigen Strategieausrichtung gibt der aktuelle Geschäftsbericht zum Jahr 2020. Anlässlich des Jahresabschlusses diskutierten geschäftsführende und ehrenamtliche Vorstandsvertreter sowie die Aufsichtsratsvorsitzenden mögliche Vorhaben und erweiterte Optionen für die Zukunft des backenden Handwerks und somit auch des Unternehmens (Link zum Podcast). Im Mittelpunkt der weiterentwickelten Unternehmensstrategie für die Bäko-Zentrale eG stehen die Konsolidierung ihres Organisationsaufbaus im Allgemeinen, die Konsolidierung ihrer Lagerstandort- und Logistikstrukturen im Speziellen, die Dynamisierung des Innovationsmanagements sowie die Digitalisierungsstrategie.

Ablauf- und Aufbauorganisation: Konsolidierung und Optimierung der internen Prozesse

Vor dem Hintergrund der 2018 vollzogenen Fusion der beiden ehemaligen Landeszentralen zur Bäko-Zentrale eG besteht die Aufgabe in den nächsten Jahren, Prozesse zusammenzuführen, zu vereinheitlichen und bestimmte Unternehmensbereiche neu zu organisieren. Im Rahmen des Konsolidierungsansatzes soll die Organisation der Zentrale im Sinne des backenden Handwerks und der Regionalgenossenschaften für die Zukunft weiterhin schlagkräftig und effizient aufgestellt sein.

Durch die dynamischen Marktveränderungen im backenden Handwerk sieht der Vorstand der Bäko-Zentrale eG zudem die Notwendigkeit einer ergänzenden Interpretation des ihr zugrundeliegenden genossenschaftlichen Förderauftrags und eine notwendige Neuausrichtung der Zentrale von der klassischen Einkaufsgenossenschaft zur digitalen Service- und Dienstleistungsgenossenschaft. Dabei geht es nicht um ein «entweder – oder», sondern um das «sowohl – als auch».

Sicherung des hohen Know-hows mit Aufbau eines Personalentwicklungsbereichs

Ergänzend zur Optimierung der internen Prozesse sieht die Bäko-Zentrale eG Handlungsbedarf in der langfristigen Sicherung des Know-hows der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Rahmen der Maßnahmen wird ein leistungsfähiger Personalentwicklungsbereich aufgebaut, dessen Aufgabenstellung neben der Sicherung des hohen Know-hows auch die Förderung und Entwicklung der Nachwuchskräfte ist», erläutert Gunter Hahn, ebenfalls Vorstand der Bäko-Zentrale eG.

Den erweiterten Logistikanforderungen der nächsten 15 Jahre gerecht werden

Im Rahmen der zweiten externen Analyse, die die Warenströme- und Lagerstandorte als Schwerpunkt hatte, wurde die Bäko-Zentrale eG auf Senkungspotenziale der Logistikkosten, mögliche Optimierungen der Warenverfügbarkeiten und die Erhöhung der Service- und Dienstleistungsfunktion im Transportmanagement untersucht. Daraus entstanden mehrere Effizienz steigernde Lager- und Logistikszenarien, die dem Aufsichtsrat zur Entscheidung vorgestellt wurden.

«Wir werden mit Blick auf die geographische Lage der Bäko-Regionalgenossenschaften voraussichtlich ab 2025 auf neu erarbeitete zentrale Lager- und Logistikstandorte der Bäko-Zentrale eG setzen, die im Raum Hagen und Heilbronn liegen werden. Es ist unser Unternehmensauftrag, die Warenversorgung der Bäko-Regionalgenossenschaften und – über diesen Weg – die der Bäcker und Konditoren langfristig und zukunftsgerichtet auf höchstem Niveau effektiv und effizient zu gewährleisten», sagt Stefan Strehle.

Vorstand Klaus Burger ergänzt dazu: «Der optimale Warenfluss unserer Lieferungen zu den Regionalgenossenschaften erlaubt es, die backenden Betriebe sehr zeitnah und leistungsfähig zu bedienen. Das erhöht auch die Quote der Warenverfügbarkeit.»

Diverse Szenarien wurden bewertet und gerechnet, jedoch sind einerseits die heutigen internen Lager- und Logistikstrukturen mehr als renovierungsbedürftig. Andererseits lassen sich die externen Logistikwege besonders zu den Bäko-Regionalgenossenschaften deutlich optimierter abbilden. Mit den heute bestehenden Standorten ist die Zukunft der Bäko-Zentrale eG nicht mehr wettbewerbsfähig abbildbar. Die Transportkosten wie auch die Lagerflächenkosten sind im Abgleich zum Wettbewerb nicht optimal.

Angesichts der zu erwartenden Standortveränderungen in drei Jahren ist es dem Unternehmen wichtig, den erforderlichen strukturellen Wandel, dort wo geboten und sinnvoll, sozial abzufedern. In diesem Zusammenhang wurde ein leistungsfähiges Altersteilzeit-Konzept entwickelt, das bereits von einigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genutzt wird.

«Es geht dabei darum, in Frage kommenden Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmern einen möglichst gleitenden und flexiblen Übergang vom Erwerbsleben in die Altersrente zu ermöglichen. Gleichzeitig kann damit auch einem Gestaltungs- und Konsolidierungsbedarf im Unternehmen Rechnung getragen werden», ergänzen Stefan Strehle und Gunter Hahn.

So ergibt sich ein anspruchsvolles Rundum-Paket zur Digitalisierung, zu Innovationsmanagement, Personalentwicklung, Aufbauorganisation und Logistik als zukunftsfähige Strategie für die Bäko-Zentrale eG im Sinne der Regionalgenossenschaften und des gesamten backenden Handwerks.

Die Bäko existiert als Einkaufsgenossenschaft seit über 100 Jahren – so auch die Bäko-Zentrale. Der Vorstand der Bäko-Zentrale eG ist sich der tiefen Wurzeln als klassische Einkaufsgenossenschaft sehr bewusst und identifiziert angesichts der zugrundeliegenden Analyseergebnisse zudem weitere wichtige Service- und Dienstleistungsfunktionen für die Zukunft.

«Wir sind uns sicher, dass die getroffenen strategischen Entscheidungen absolut notwendig sind und den Bedürfnissen und Anforderungen unserer Regionalgenossenschaften entsprechen. Das werden wir nun gemeinsam mit unserem Team im Sinne des backenden Handwerks und der Regionalgenossenschaften auf den Weg bringen», sind sich die Vorstände einig (Foto: pixabay.com).

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