München. (dt) Ihre intensive Smartphone-Nutzung sehen immer mehr Deutsche kritisch. Dennoch nimmt der Konsum weiter zu. Das zeigt eine von der Deloitte Marktforschung durchgeführte repräsentative Befragung von 2.000 Konsumenten im Mai 2024. 48 Prozent der Befragten schätzen, dass der eigene Smartphone-Konsum in den letzten zwölf Monaten weiter gestiegen ist. Zugleich hinterfragen immer mehr Menschen ihr Verhalten: 49 Prozent der Befragten verbringen nach eigener Einschätzung zu viel Zeit am Smartphone-Bildschirm (2019: 38 Prozent). 84 Prozent der Befragten unter 35 Jahren finden, dass sie zu viel Zeit am Handy verbringen.
«Die Verbraucher senden ambivalente Signale. Zwar ist das Smartphone populär wie nie, doch immer mehr Menschen sehen ihre lange Bildschirmzeit kritisch. Das wirkt sich zwar aktuell noch nicht auf die Umsätze aus, Netzbetreiber, Hardwarehersteller und Content-Provider sollten diese Stimmungslage aber ernst nehmen», ordnet Dr. Andreas Gentner, Partner und Leiter des Branchensektors Technology, Media + Telecommunications bei Deloitte, die Ergebnisse ein.
(Grafik: Deloitte Marktforschung)
Der erste Blick am Morgen gilt dem Handy
2024 besitzen nicht nur 92 Prozent der Deutschen ein Smartphone, viele können gar nicht mehr ohne. Das zeigt ein Blick auf die Nutzungsfrequenz der Messaging- und Social-Media-Anwendungen: WhatsApp wird altersübergreifend von mehr als einem Viertel der Befragten (26 Prozent) mindestens einmal pro Stunde aufgerufen. Heavy User gibt es auch bei Instagram und YouTube: zehn respektive acht Prozent loggen sich dort stündlich ein. Zudem sehen 46 Prozent der Deutschen sofort nach dem Aufwachen auf ihr Smartphone. Nicht mitgezählt sind die, die nur den Wecker ausschalten. Auch beim Essen nutzen 30 Prozent der Befragten den digitalen Alleskönner. Jüngere sogar noch häufiger – unter den 18- bis 25-Jährigen sind es über 60 Prozent.
Jeder Fünfte unter 25 führt Schmerzen auf Handynutzung zurück
Exzessives Verhalten kann die physische und psychische Gesundheit, aber auch soziale Fähigkeiten beeinträchtigen. Über alle Altersgruppen hinweg haben 56 Prozent der Befragten bei sich schon solche Nebenwirkungen infolge ihres Smartphone-Konsums beobachtet. Besonders verbreitet sind Einschlafprobleme (48 Prozent), Ablenkung von anderen Aufgaben (40 Prozent) oder der Zwang, regelmäßig das Smartphone zu checken (36 Prozent). Da junge Menschen das Handy am intensivsten nutzen, sind sie auch von den Begleiterscheinungen besonders betroffen: In der Altersgruppe unter 25 nehmen 93 Prozent negative Auswirkungen ihres Konsums bei sich wahr. Fast jeder Fünfte zwischen 18 und 24 Jahren führt physische Beschwerden wie etwa Kopfschmerzen auf das Smartphone zurück (19 Prozent).
(Grafik: Deloitte Marktforschung)
«Diese Zahlen belegen die gravierenden Folgen eines extremen Nutzungsverhaltens. Im Sinne ihrer unternehmerischen Verantwortung sollten Anbieter den Fokus auf die Qualität der Dienste legen, anstatt die reine Bildschirmzeit weiter in die Höhe zu treiben. So ergeben sich sogar zusätzliche Möglichkeiten der Monetarisierung», ergänzt Andreas Gentner.
Bislang haben sieben von zehn Befragten (70 Prozent) Maßnahmen ergriffen, um die eigene Nutzung einzuschränken. Häufig ist das Ausschalten von Tönen und Benachrichtigungen (32 Prozent; 20 Prozent). Ein radikales «Digital Detox» legen jedoch nur 15 Prozent der Befragten ein. Vollständig auf das Smartphone zu verzichten könnten sich nur gut drei Prozent der Deutschen vorstellen.
WEITERE THEMEN AUS DIESER RUBRIK FÜR SIE:
- Amazon: Knuspr-Sortiment jetzt auch in Rhein-Main und München
- Drei von 10 Personen kaufen Lebensmittel auch online ein
- Subway: stellt nächste Generation seines Restaurant-Designs vor
- Über die FMCG-Branche und den Handel im Metaversum
- «Social Shopping»: So kriegen Sie die Teenies an die Stulle
- Neue Vertriebswege gehen: Knuspr kooperiert mit Amazon
- Für KMU: Quickstart Online Bootcamp kostenfrei
- Fast Lane am Wörthersee: Wienerroither bietet 24/7 Smart Store
- TSE 2025: Gültigkeit und Meldepflicht sind zu prüfen
- Bäcker Schrader: Wie die «Glücks-App» Kundenbindung optimiert
- Österreich: Deutschland bleibt wichtigster Handelspartner
- Fairtrade: Nachhaltigkeit wächst in der Gunst der Verbraucher
- Rheinpark: Viel Aufmerksamkeit für gut 319 Meter »Studentenschnitte«
- Nachnutzung in der City: Aldi Markt im Essener Königshof
- Bridor: intensiviert Präsenz auf Social-Media-Kanälen
- Bäckerei Pappert: Unsere Meister, unser Kapital
- NielsenIQ: über die wichtigsten Verbrauchertrends 2025
- IFH Köln: Unternehmen investieren verstärkt in die Kundenbindung
- Backwaren lassen sich auch auf Fashion Weeks bewerben
- Harry-Brot: wird offizieller Partner des Hamburger SV