Düsseldorf. (gb) Auch durch Wiederholung würden manche Behauptungen nicht richtiger, schreibt Armin Juncker, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Großbäckereien: «Das gilt auch für die Behauptung, deutsche Bäcker bezögen in großem Umfang Teiglinge aus China. Erste Berichte fanden sich schon 2006, als die Bäckerinnung Berlin mit der Behauptung zitiert wurde: ‘Die China-Brötchen werden in sehr großen Betrieben in der Nähe von Shanghai produziert und dann eingefroren. Danach werden sie auf Kühlschiffe verladen und nach zwei Monaten sind sie in Berlin’. 2012 wird behauptet, im vergangenen Jahr seien aus China mehr als 18.000 Tonnen Teiglinge nach Deutschland importiert worden. Daraus könnten mehr als 280 Millionen Brötchen hergestellt werden».
«Ein Blick in die Daten des Statistischen Bundesamts hilft auch in diesem Falle weiter», sagt Juncker. Die Zahl von 18.000 Tonnen Importen aus China stimme, aber diese Zahl gelte für alle «Zubereitungen aus Getreide. Mehl, Stärke oder Milch, Backwaren». So lautet die offizielle Bezeichnung des Statistischen Bundesamts. Und in dieser Gruppe gibt es nur eine interessante Produktgruppe, nämlich «Mischungen und Teig, zum Herstellen von Backwaren der Position 19.05».
Für 2011 weist die Außenhandelsstatistik in dieser Produktgruppe 240 Tonnen aus. Daraus lassen sich rechnerisch rund drei Millionen Brötchen herstellen – das schafft eine deutsche Großbäckerei in wenigen Tagen. Bei einem bundesweiten Verzehr von rund sechs Millionen Tonnen Brot und Backwaren pro Jahr fallen diese 240 Tonnen nicht ins Gewicht – auch dann nicht, wenn aus ihnen ausschließlich Brötchen gebacken würden. Juncker: «Wer glaubt, mit solchen Behauptungen die Qualität der Produkte von Großbäckereien diskriminieren zu können, der irrt. Die Verbraucher schätzen jedenfalls die Qualität der Produkte – und das beweisen sie jeden Tag».
Nachtrag: Den Hinweis, dass das Statistische Bundesamt (Destatis) das Statistische Jahrbuch 2012 jüngst veröffentlicht hat und Interessenten die Möglichkeit offen steht, sich das Buch vollständig oder nach einzelnen Kapiteln kostenfrei vom Destatis-Server herunterzuladen, gab es an dieser Stelle bereits am 12. Oktober …