Berlin. (vzbv) Neben Biobäckereien bieten heute auch so genannte «Naturbäcker» ihre Backwaren an. Anbieter werben im Internet mit «hauseigenen Rezepturen», naturbelassenen Rohstoffen, Handwerk, Verzicht auf Zusatzstoffe und «guter Butter». Dabei blieben viele Angaben vage, schreibt das Verbraucherportal «lebensmittelklarheit.de». Die Verbraucherschützer wollten von ihren Portal-Nutzern in einer nicht repräsentativen Umfrage wissen, was sie von Waren erwarten, die sie bei einem «Naturbäcker» kaufen. Hier das Ergebnis: 56 Prozent der Teilnehmenden (694 Stimmen) erwarten eine Produktion ausschließlich mit natürlichen Zutaten und ohne Zusatzstoffe. 20 Prozent (249 Stimmen) halten «Naturbäcker» für einen reinen Werbenamen ohne Bedeutung für die Produkteigenschaften. Für 15 Prozent (187 Stimmen) geht der Begriff über Bio-Qualität hinaus, die Ware soll im «Einklang mit der Natur» hergestellt sein. Vier Prozent (51 Stimmen) setzen Waren vom Naturbäcker mit Bio-Backwaren gleich. Vier Prozent (51 Stimmen) wissen nicht, was sie von dem Begriff erwarten können. 75 Prozent der Teilnehmenden erwarten demnach eine besondere Qualität von Waren, die sie bei einem Naturbäcker kaufen. Die Tendenz geht in Richtung natürliche Zutaten, Bio-Qualität oder darüber hinaus. Die Verteilung der stark voneinander abweichenden Antworten zeigt aber auch, dass Verbraucher den Begriff unterschiedlich definieren. Aus Sicht von «lebensmittelklarheit.de» birgt «Naturbäcker» deshalb ein hohes Täuschungspotenzial. Um Missverständnisse zu vermeiden, sollten «Naturbäcker» klar und für Käufer verständlich beschreiben, welche Qualität ihre Naturbackwaren haben. Eine Verwechslung mit Bio-Backwaren sei dabei unbedingt zu verhindern. An der nicht repräsentativen Umfrage nahmen 1.234 Personen teil. Die Abstimmung lief von Ende Juli bis Anfang September.
WEITERE THEMEN AUS DIESER RUBRIK FÜR SIE:
- EUDR: BMEL begrüßt Verschiebung um zwölf Monate
- FML: Das sind die liebsten Proteine der Deutschen
- BrotWert: Projekt gegen Lebensmittelverschwendung
- Ernährungsreport 2024: Deutschland, wie es isst
- BZfE passt Ernährungspyramide an
- Biotechnologie: «Unsere Zellen sind echter Fisch»
- Finnland: Über den Brotbelag als Ausdruck der Befindlichkeit
- Tiefkühlinstitut rechnet 2024 mit 2,5 Prozent Absatzplus
- Agrarprodukte: Obst und Gemüse verteuern sich weiter
- Too Good To Go: liefert jetzt auch bis an die Haustür
- Lavash, Naan + Co.: Backen Sie doch mal Weltkulturerbe
- Jetzt im Handel: «Gutes aus deutscher Landwirtschaft»
- Forschungsprojekt: Alte Getreide-Landsorten lohnen sich
- Holunderbeeren: Wertvolle Inhaltsstoffe vom Wegesrand
- Fermentieren für Anfänger: Salzmöhren mit Chili
- Brombeeren: mit einzigartigem Geschmack – zum Nulltarif
- Produktion von alkoholfreiem Bier mehr als verdoppelt
- BMEL: Der Trend zu Öko setzt sich auf schwächerem Niveau fort
- Trotz gegenteiligem Rat: Ampel verabschiedet Agrarpaket
- Berufsimker: EU-Gentechnik-Abstimmung vorerst vom Tisch