Freitag, 29. März 2024
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Unternehmen: Restrukturierung steht und fällt mit der Belegschaft

Eschborn. (ran) Restrukturierungen bedeuten häufig harte Einschnitte. Der Erfolg der Umbau-Maßnahmen in Unternehmen hängt maßgeblich von den Mitarbeitenden und dem Umgang der Führungskräfte mit der Belegschaft ab. Mehr als die Hälfte der deutschen Betriebe (57 Prozent) steht in 2021 vor einer Restrukturierung. Das zeigt die aktuelle Randstad-ifo-Personalleiterbefragung (Q1-2021).

Die Restrukturierung mit flexiblen internen Besetzungen meistern

Fast die Hälfte der HR-Verantwortlichen (42 Prozent) sieht die größte Herausforderung bei einer Restrukturierung darin, passendes Personal zu finden, um neue im Zuge der Neuorganisation geschaffene Stellen zu besetzen. Kleine Betriebe (mit weniger als 50 Beschäftigte) und Großunternehmen (mit mehr als 500 Beschäftigte) äußern hierbei am häufigsten Bedenken. «Der Erfolg einer Restrukturierung steht und fällt häufig mit der Flexibilität der eigenen Belegschaft», betont Talent Mobility Experte Michael Schuster, Geschäftsführer von Mühlenhoff by Randstad RiseSmart. «Firmen, die die interne Mobilität fördern und ihre Angestellten grundsätzlich zum internen Wechsel motivieren, haben in Phasen der Veränderung einen klaren Vorteil», sagt Michael Schuster. Die Umschichtung von Mitarbeitern bewertet knapp ein Viertel (22 Prozent) der HR-Verantwortlichen als Hürde. Dieser Wert ist in großen Betrieben ab 500 Beschäftigten sogar mehr als doppelt so hoch (54 Prozent).

Für eine Kultur der internen Mobilität

Die Motivation der Mitarbeitenden im Veränderungsprozess aufrecht zu erhalten, sehen 41 Prozent der Unternehmen als besonders schwierige Aufgabe. Am häufigsten äußern sich dahingehend Personalleiter:innen in Betrieben mit 250 bis 499 Beschäftigten, wo am zweithäufigsten mit Stellenabbau gerechnet wird (36 Prozent). Schwierige Personalgespräche sehen 12 Prozent der Unternehmen als Herausforderung. Mit einem Schaden für die Arbeitgebermarke durch den Umbau rechnen 11 Prozent, und die Abstimmung mit dem Betriebsrat betrachten 7 Prozent als Risiko für eine erfolgreiche Veränderung. «Beschäftigten nur die nötigen Tools zur Weiterbildung zur Verfügung zu stellen, reicht für eine nachhaltige Restrukturierung nicht aus», mahnt Michael Schuster. «Führungskräfte müssen Überzeugungsarbeit leisten und einen Wandel der Unternehmenskultur aktiv mitgestalten. Mitarbeitende brauchen ganz konkrete Angebote und Perspektiven, um den Herausforderungen der neuen Position positiv zu begegnen und diese als Chance zu sehen.»

Über die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung

Die vorgestellten Ergebnisse stammen aus der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q1-2021, die quartalsweise durch das ifo-Institut im Auftrag des Personaldienstleisters Randstad durchgeführt wird. Die Studie befragt bis zu 1.000 Personalverantwortliche in deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen. Die Sonderfragen im ersten Quartal 2021 bezogen sich auf die Auswirkungen von Corona auf die Personalplanung von Unternehmen.

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