Bremerhaven. (eb) Kaffee ist Kulturgut. Die erste Kaffeestube im deutschsprachigen Raum entstand 1673 in der Hansestadt Bremen. Wo genau ist nicht belegt. Es könnte durchaus im Schütting oder einem der umliegenden Häuser am Markt gewesen sein. Doch erst ab 1679 lässt sich hieb- und stichfest eine Kaffeestube an der Marktseite des Schüttings nachweisen. Die Adresse ist dagegen schon seit 1451 eng verbunden mit der Bremer Kaufmannschaft und gilt als Wiege der heutigen Handelskammer. Der «Schütting» an sich ist eine sehr alte Institution und lässt sich begrifflich vom norwegischen «Skotting» ableiten: einem Versammlungsort, an dem die hansischen Kaufleute was Ordentliches zu essen bekamen und sich aufwärmen konnten. Möglicherweise gab es dort um 1673 herum tatsächlich erstmals Kaffee zu verkosten, doch ist das nur Spekulation. Verbürgt ist der erste Kaffeegenuss außer Haus erst ab 1679.
Natürlich lässt sich nachvollziehen, weshalb der Deutsche Kaffeeverband in seiner jüngsten Aussendung im Lichte des «Kaffeetags 2023» die historischen Daten ein wenig zurechtbiegt. Doch es bleibt dabei: «350 Jahre Kaffeekultur in Deutschland» feiern wir nicht in diesem Jahr, sondern erst 2029. Oder anders herum: Aus bremischer Sicht ist nichts dagegen einzuwenden, 2023 der stattlichen 344 Jahre Kaffeekultur zu gedenken, die geneigten Zeitgenossen bis heute auf Schritt und Tritt in der Hansestadt begegnen.
Kaffeeverband berichtet erfreuliche Konsumdaten für das 2. Quartal 2023
Also nicht Schummeln. Darunter würden nur die erfreulichen Daten leiden, die der Verband im Lauf des 2. Quartals 2023 zusammengetragen hat. Demnach ist Kaffeetrinken außer Haus wieder angesagt, heißt es aus Hamburg. «Von April bis Juni haben die Bundesbürger wieder deutlich mehr Kaffee in Cafés und Co. getrunken als noch in den ersten drei Monaten dieses Jahres», sagt Holger Preibisch, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Kaffeeverbands, in der besagten Mitteilung. Dies zeige die Kaffee-Konsum-Studie 2023 des Verbands mit 10.000 Befragten. Mit einem Plus von sechs Prozent im Vergleich zum Vorquartal setze sich der Trend zum Außer-Haus-Markt des letzten Jahrs fort. Der Vergleich zum Gesamtjahr 2022 zeige den Aufwärtstrend noch deutlicher: Rund 11 Prozent mehr Kaffeetrinker hätten ihr Lieblingsgetränk im 2. Quartal 2023 in der Gastronomie getrunken. Umgerechnet hätten die deutschen Kaffeetrinker demnach im H1-2023 durchschnittlich 56 Liter aufs Jahr gerechnet außer Haus getrunken (Foto: Wikimedia Commons).
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