Berlin. (bmel) Eine klimafeste Landwirtschaft braucht ein breites Spektrum an Kulturpflanzen. Dazu gehört, züchterisch auch weniger bearbeitete Kulturarten stärker in den Blick zu nehmen. Deshalb fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit 1,28 Millionen Euro im Projekt «FagoBreed» die Züchtungsforschung an Buchweizen. Das Projekt sieht vor, den heimischen Anbau von Buchweizen und seine Nutzung durch die Bereitstellung leistungsstarker Sortenkandidaten zu unterstützen. Zugleich untersucht das Projekt die genetische Diversität im Testsortiment, damit molekulare Marker für die weitere Züchtung bereitgestellt werden können.
Die Parlamentarische Staatssekretärin des BMEL, Dr. Ophelia Nick, sagt: «Genetische Vielfalt und angepasste Sorten sind wichtige Schlüssel für eine zukunftsfeste Landwirtschaft. Im Tausendsassa Buchweizen steckt viel Potential. Im Anbau gilt Buchweizen als ausgesprochen genügsam und stellt wenig Ansprüche an den Boden. Seine Blüten stecken voll Nektar für unsere Insekten. Und auf dem Teller überzeugt das Pseudogetreide durch viele Nährstoffe, seinen nussigen Geschmack und ist obendrein glutenfrei. Dass wir mit der Züchtung von Buchweizen die Potentiale für den heimischen Anbau heben, das macht gleich mehrfach Sinn: mit Blick auf die notwendige Anpassung an veränderte Klimabedingungen, eine starke Artenvielfalt, gesunde Ernährung und den Aufbau nachhaltiger Wertschöpfungsketten.»
Hintergrund
Das Forschungsvorhaben «Prüfung von Zuchtmaterial und Sortenentwicklung beim Gewöhnlichen Buchweizen (Fagopyrum esculentum Moench) unter Einsatz genomweiter Diversitäts- und Assoziationsanalysen (FagoBreed)» stärkt die Züchtung des Pseudogetreides durch den Aufbau eines gezielten Zuchtprogramms und ist somit ein wichtiger Baustein in der Implementierung einer nachhaltigen Wertschöpfungskette für diese Kulturart. Mit Hilfe eines hoch diversen umfangreichen Sortimentes aus genetischen Ressourcen, Sorten und Zuchtmaterial sollen bedeutende agronomische und ernährungsphysiologische Merkmale von Buchweizen identifiziert und neue Methoden zu ihrer Bestimmung etabliert werden.
Die Förderung von FagoBreed in Höhe von 1,28 Millionen Euro erfolgt aus Mitteln der Ackerbaustrategie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft und läuft fünf Jahre. Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung. Die Koordination liegt beim Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL). Weitere Verbundpartner sind die Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim, die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, das Julius-Kühn-Institut, die Saatzucht Streng-Engelen GmbH + Co KG sowie die Saatzucht Steinach GmbH + Co KG.
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