Samstag, 3. Juni 2023
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VK Mühlen: hält an durchwachsener Prognose fest

Hamburg. (vkm) Die VK Mühlen AG erzielte im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2011/2012 ein positives Konzerngesamtergebnis von rund 14 Millionen Euro. Darin enthalten ist allerdings der Nettoerlös aus dem Verkauf der polnischen Gesellschaften in ähnlicher Höhe. Der Konzernumsatz ging um sieben Prozent auf 243 Millionen Euro zurück. Grund dafür waren gegenüber dem Vorjahr im Schnitt tiefere Mehlpreise und rückläufige Absatzmengen. Trotzdem hat sich die Ertragslage im deutschen Mehlgeschäft von VK Mühlen im Vorjahresvergleich verbessert, auch wenn weiterhin im Segment Mehl Verluste erwirtschaftet werden.

«Bereinigt um den Sondereffekt des Verkaufs unserer polnischen Mühlen haben wir das erste Halbjahr operativ mit einer ‘schwarzen Null’ abgeschlossen. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und den Turnaround von VK Mühlen eingeleitet haben», sagt der Vorstandsvorsitzende Christoph Kempkes, warnt aber zugleich vor zuviel Optimismus: «Die Misere in der deutschen Müllerei hält an. Von Mehlpreisen, welche die Vollkosten decken, ist die Branche insgesamt noch ein gutes Stück entfernt. Unsere gemeinsame Aufgabe ist es, beim deutschen Verbraucher Akzeptanz für einen leichten Anstieg der Preise für Mehl und Backwaren zu schaffen, weil nur so eine nachhaltig leistungsfähige heimische Versorgungskette erhalten bleiben wird», sagt Kempkes und ergänzt: «Bei VK Mühlen ist es uns in den letzten Monaten zwar gelungen die Margen für Mehl leicht zu verbessern – das reicht aber noch nicht, um in die Gewinnzone zu gelangen».

Den Erlös aus dem Verkauf des Polengeschäfts hat VK Mühlen zielgerichtet in die Stärkung ihrer Wettbewerbsposition investiert. Zum einen wurden die Mittel zur deutlichen Reduzierung der Finanzverbindlichkeiten verwendet. So beträgt die Eigenkapitalquote inzwischen wieder 27 Prozent – nach nur 17 Prozent zum Bilanzstichtag des Vorjahres. «Auf Basis einer wieder gestärkten Bilanz und gesicherten Finanzierung sind wir für Kunden und Lieferanten ein stabiler und verlässlicher Partner», ist Kempkes sich sicher. Zum anderen wird ein Teil des Verkaufserlöses aus der Polen- Transaktion in ein mehrere Mühlenstandorte umfassendes Modernisierungsprogramm in Deutschland reinvestiert. «Der in Umsetzung befindliche Plan zur Entwicklung unserer Werke ist ein kontinuierlicher Prozess und wird bereits ab dem kommenden Geschäftsjahr positive Wirkung entfalten. Dann werden wir unsere Kosten nochmals deutlich senken können – bei insgesamt verbesserten Qualitätsstandards für unsere Kunden», verspricht Kempkes.

Für den Rest des Geschäftsjahrs 2011/2012 rechnet das Unternehmen mit weiterhin volatilen, aber der Tendenz nach festen Rohstoffpreisen. Unter diesen Marktgegebenheiten hat ein wirksames Risikomanagement eine immer größere Bedeutung und wird zu einem wichtigen Erfolgsfaktor. VK Mühlen besitzt hier inzwischen eines der effektivsten Systeme am Markt. Das Unternehmen erwartet für die zweite Jahreshälfte des Geschäftsjahres 2011/2012 einen tendenziell schlechteren Geschäftsverlauf und hält daher, bereinigt um den Veräußerungserlös aus dem Verkauf der polnischen Aktivitäten, an der bisherigen Prognose eines Verlustes im einstelligen Millionbereich für das Gesamtjahr fest.

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