Bergkamen. (div) Im letzten Oktober hatte das Amtsgericht Dortmund über die Bäckerei Westermann GmbH das Insolvenzverfahren eröffnet (siehe WebBaecker 43/2011). Nach Angaben der Regionalpresse zählte die Bäckerei im Oktober knapp 100 Mitarbeitende am zentralen Produktionsstandort Bergkamen sowie etwa 200 Beschäftigte in den Verkaufsstätten. Im Januar war dann zu hören, dass die Maßnahmen zur Restrukturierung und Sanierung des Unternehmens, eingeleitet durch die Insolvenzverwalterin Dr. Petra Mork, griffen und sich die Bäckerei auf einem guten Weg befände (siehe WebBaecker 01/2012). Einige Filialen waren schon Ende 2011 zur Schließung vorgesehen. Aktuell zählt das Unternehmen jetzt rund 250 Mitarbeitende und die Zahl der Filialen soll bei 27 liegen. «Querelen» mit dem Betriebsrat wegen betriebsbedingter Kündigungen – zeitraubende Rückfragen, Anfragen, Prozeduren nach Vorschrift – sollen nun den laufenden Sanierungsprozess so weit verzögert haben, dass die Insolvenzverwalterin die Rettung des Gesamtunternehmens in weite Ferne gerückt sieht, berichtet die Regionalpresse. Der Insolvenzverwalterin und den Investoren laufe schlicht die Zeit davon. Weite Teile der betrieblichen Anlagen und Maschinen seien geleast und stünden derzeit nur aufgrund von Übergangsregelungen und Stillhalteabkommen für den Betrieb zur Verfügung. Gehe es «so weiter», müsse das Unternehmen sein gesamtes Filialnetz eben Mitbewerbern überlassen, zitiert die Regionalpresse einen Sprecher der Insolvenzverwalterin. Es bleibt also spannend.
Nachtrag: Auch Prof. Dr. Manfred Hunkemöller, Geschäftsführer der PBE Produktionsgesellschaft für Bäckereierzeugnisse mbH für die Marke Westermann, erhebt ähnliche Vorwürfe und spricht sogar von einem «völlig unverständigen Betriebsrat». Die NGG will nun einen Schlichter anrufen, heißt es aus Bergkamen.