Mühlheim / Main. (wfh) Die Wiener Feinbäckerei Heberer befand sich seit längerem auf der Suche nach einem strategischen Investor. Auch von «fortgeschrittenen Gesprächen» war schon mal die Rede. Doch das ist Schnee von gestern. Jüngste Mitteilung aus Mühlheim: Heberer wird auch künftig als Familien-geführtes Unternehmen am Markt agieren. Dank eines Rückkaufs von Mezzaninekapital konnte die Gruppe ihre Verbindlichkeiten um fast zehn Millionen Euro nachhaltig senken und somit eine deutlich verbesserte Kapitalstruktur erreichen. «Wir freuen uns, eine zukunftsfähige Lösung gefunden zu haben, die es uns ermöglicht, unsere über 100-jährige Tradition fortzusetzen», sagt Alexander Heberer, der gemeinsam mit seinem Bruder Georg die Geschäfte führt. Darüber hinaus hat die Gruppe über das erste Drittel des laufenden Geschäftsjahr 2014 (bis 30. April) nur Positives zu vermelden: Obwohl die Zahl der Filialen planmäßig von 306 auf 266 sank, ging der Gesamtumsatz nur um vier Millionen Euro auf 33 Millionen Euro zurück. Das Ebitda verbesserte sich auf 1,8 Millionen EUR, während der Durchschnittsbon um 3,7 Prozent (im Osten) und 2,6 Prozent (im Westen) stieg und Gruppen-übergreifend auf heute 2,80 EUR kletterte. Insgesamt eine Bestätigung für die im Vorjahr begonnene Restrukturierung: im Wesentlichen zurückzuführen auf die Konzentration auf Filialen im Umkreis von 100 Kilometern der Werke Mühlheim am Main, Weimar und Zeesen bei Berlin – sowie die Akquisition von Hochfrequenz-Standorten an Bahnhöfen, Flughäfen und Top-Innenstadtlagen. Zudem hat Heberer das Sortimentskonzept für die drei Kernregionen überarbeitet und setzt künftig mehr auf regionale Produkte in höchster Qualität. Was in Hessen begann, soll bald auf Thüringen und Berlin-Brandenburg übertragen werden. Die Ergebnisse aus Hessen lesen sich vielversprechend. So liege der Umsatz bei den Nah-Filialen ein Prozent über Vorjahr und acht Prozent über Plan. Der Absatz der Brötchen liege zwei Prozent, für Stückchen 3,1 Prozent über Vorjahresniveau und auch die Brote verzeichnen demnach steigende Verkaufszahlen.
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