Hamburg. (usp) Wofür schreiben Unternehmen Medienmitteilungen? Wofür wenden sie die Zeit und damit die Kosten auf? Richtig: Damit die Meldung veröffentlicht wird und Verbreitung findet. Und zwar möglichst schnell, denn nichts ist älter als die Nachricht von gestern. Der Medien-geübte Unternehmer stellt seine Meldung öffentlich zugänglich auf die eigene Homepage und bringt sie zudem in einschlägigen Portalen unter, damit Journalisten sie möglichst bald finden. Sie denken, das ist Konsens? Weit gefehlt!
In diesem Jahr nehmen manche Dinge überhand. Bei Kanzleien kann man das noch irgendwie verstehen. Die sind darauf geeicht, möglichst wenig Informationen nach außen dringen zu lassen. Da liegt irgendwo eine fertige Pressemitteilung, von der man weiß, dass es sie gibt und die man selbst für seine Leser auch gerne hätte. Einfach anrufen tut man schon lange nicht mehr, sondern sendet seinen kompletten Datensatz inklusive höflicher Anfrage. Wie brutal man da scheitern kann, ist nur schwer zu erklären – würde auch zu weit führen. Rat an die Öffentlichkeitsarbeit dort: Sie müssen eine Handlungsanweisung geben. Es reicht nicht, wenn sie einfach «Pressemitteilung» drüber schreiben. Sie müssen auch schreiben, dass besagte Meldung zur Veröffentlichung bestimmt ist. Ganz wichtig: Vergessen Sie nicht zu erwähnen, dass die Meldung von (Datum) bis (Datum) ohne weitere Rücksprache herausgegeben werden darf.
Wieviel Zeit backnetz:eu in diesem Jahr allein dafür benötigte, um nur irgendwie an irgendwelche Originale zu kommen, ist langsam auffällig. backnetz:eu ist eines der wenigen Medien on Line, die nicht einfach irgendwo abschreiben oder umschreiben. Wir machen uns immer die Mühe und wollen an die Quelle. Dafür haben Sie mit backnetz:eu einen zuverlässigen Infodienst, dem Sie vertrauen können. Mehr noch: Wer auf backnetz:eu klickt, der liest auch. Bei der Fülle an Nachrichten und Nachrichtendiensten, die es heute gibt, ist das eine der besten Aussagen, die man über ein Medium treffen kann: Sie werden gelesen!
Nun das: Donnerstag, kurz vor Redaktionsschluss für den WebBaecker 09/2017 – letzter Überblick, bevor die Produktion beginnt. In Österreich taucht eine Mitteilung am Horizont auf, die wir im Original gerne mitnehmen wollen. Auf der Firmenhomepage ist die Meldung nicht vorhanden. Anruf im Unternehmen bei der zuständigen Presse-Koordinatorin, die … nicht da ist. Doch da gebe es eine Stellvertretung, erfahren wir. Allerdings sei die nicht im Hause. Erst wieder am Montag. Bis dahin sei die Meldung aber schon ziemlich alt, wenden wir ein. Einen anderen Weg gibt es nicht? Überraschende Antwort aus Österreich: «Bis dahin wird sich unser Exportanteil von 49 Prozent kaum verändert haben». Das mag richtig sein, liebe Leute. Andererseits geht es hier doch nicht um den Exportanteil an sich, sondern um den Nachrichtenwert desselben.
Lange Rede, kurzer Sinn: Insgesamt hat das Unternehmen 2016 wohl einen leichten Umsatzrückgang von 0,4 Prozent auf 202,8 Millionen Euro verzeichnet, wissen wir vom Hörensagen. Der Exportanteil stieg demnach von 47,7 auf 48,7 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr (918 MA) hat die Zahl der Mitarbeitenden um 16 auf 934 Beschäftige zugenommen. Last but not least: Schöne Grüße nach Dornbirn!
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