Berlin. (znt) Eine klare Mehrheit der Unternehmer in Deutschland sieht die verschärften Nachhaltigkeits-Reportingpflichten der Europäischen Union (EU) als Treiber für Innovation. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Zentrums Nachhaltige Transformation (ZNT) und Consileon, ausgeführt vom Marktforschungs-Unternehmen Cint. An der Umfrage haben im Dezember 2023 mehr als 250 CEOs und ManagerInnen in Führungspositionen teilgenommen. Mehr als 78 Prozent der TeilnehmerInnen bewerten die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), mit der die EU neue Maßstäbe im Nachhaltigkeits-Reporting setzt, als Innovationstreiber.
«Die Kritik ist laut an den Lasten der wachsenden Bürokratie», sagt Prof. Dr. Torsten Oltmanns, Managing Partner des zNT. «Umso mehr hat es uns überrascht, dass Ziel und Richtung der Regulierung in unserer Umfrage so befürwortet werden.» Zusätzliche führte das zNT Einzelgespräche mit 14 Nachhaltigkeitsverantwortlichen aus Unternehmen, Finanzinstitutionen und Gewerkschaften. «Hier zeigt sich das gleiche Bild», sagt Oltmanns. «Es herrscht ein bemerkenswerter Konsens.» Die klaren Vorgaben seien nötig, um die hohen Investments vieler Unternehmen in die Transformation abzusichern. «Eine Gesprächspartnerin brachte es auf den Punkt: ‘Hier ist die Regulierung ein Anlegerschutz’».
Obwohl Unternehmen die Regulierungen generell begrüßen, weisen die Befragten auf die große Belastung durch bürokratischen Aufwand hin. Es herrscht jedoch auch weitgehend Einigkeit, dass der notwendige Arbeitsaufwand durch eine schnellere und umfassendere Digitalisierung deutlich gemildert werden kann. «Nur wenige Unternehmen verfügen bereits über voll integrierte Management-Informationssysteme, die auf Knopfdruck einen Überblick geben können und es erlauben, komplexe Szenarien durchzuspielen», sagt Joachim Schü, Gründer und Geschäftsführer der IT Beratung Consileon.
Entlastungen bei den notwendigen, bürokratischen Arbeiten könnten dringend benötigte Arbeitskräfte in den Unternehmen entlasten, die die Unternehmen für produktive Aufgaben eingesetzt wollen. Zum Beispiel für die Entwicklung der Nachhaltigkeits-Abteilungen zu «Transfomation Think Tanks». Hier wünschen sich 73 Prozent der UmfrageteilnehmerInnen einen schnellen Aufbau weiterer Kompetenzen. Die Ergebnisse der CSRD-Studie gibt es auf der ZNT-Website zum kostenfreien Herunterladen.
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