Samstag, 30. September 2023
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ZV: wirft Bauern «bewusste Irreführung» vor

Berlin. (zv) Ging der Zentralverband des deutschen Bäckerhandwerks (ZV) vor Jahren eher wortlos darüber hinweg, erklärte der Bauernpräsident die Welt im Allgemeinen und den Brotpreis im Besonderen, ist der Ton heute zunehmend gereizt. Kern der Auseinandersetzung ist der Umstand, dass die Bauernschaft von alten Gewohnheiten nicht lassen kann. Soll heißen: Während die Landwirtschaft mit dem Anbau von Energiepflanzen ein hoffnungsvolles Ertragsfeld bestellen, muss sich das Bäckerhandwerk gegen die «bewusste Irreführung der Öffentlichkeit über die Preisbildungsfaktoren bei Brot und Backwaren» durch den Deutschen Bauernverband zur Wehr setzen. «Die Betriebe des Bäckerhandwerks und des backenden Gewerbes allgemein sind einem zunehmend extremen Preisdruck für ihren wichtigsten Rohstoff ausgesetzt – das Mehl. Dieser Preisdruck wird zum einen durch eine steigende Nachfrage auf dem Weltmarkt verursacht, zum anderen durch eine künstlich aufgrund staatlicher Subventionsmaßnahmen herbeigeführte Verknappung des Angebots» – fasst eine Pressemitteilung aus Berlin die Mechanismen zusammen. ZV-Präsident Peter Becker: «Wir akzeptieren nicht länger, dass ein aus Steuermitteln hoch subventionierter Wirtschaftsbereich (die Bauern) anderen Branchen Kalkulationsvorschriften machen will». Lichtstreif am Horizont: EU–Kommissarin Fischer Boel zieht jetzt die Notbremse: Die Stilllegungsprämie (obligatorischer Stilllegungssatz) soll für die Aussaaten Herbst 2007 und Frühjahr 2008 auf 0,0 Prozent abgesenkt werden. «Das wird in der EU dazu führen, dass eine zusätzliche Menge von zehn bis 17 Millionen Tonnen Getreide produziert werden kann», sagt Hauptgeschäftsführer Dr. Eberhard Groebel. Dies trage eindeutig zu einer Entspannung der Marktlage bei.
Info: https://www.baeckerhandwerk.de/index.php?id=247

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