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20150731-IBA-ENERGIE

iba 2015: Schlaues Energie-Management zahlt sich aus

München. (ghm) Das Thema Energiesparen gehört heute für jeden Bäcker und Konditor, ob im Klein- oder Großbetrieb, zum Geschäftsalltag. Während der iba 2015, die vom 12. bis 17. September auf dem Messegelände in München stattfindet, wird dem Rechnung getragen: Mehr als 700 von insgesamt 1.200 Ausstellern zeigen energiesparende Neuerungen im Bereich Produktionstechnik und Prozessoptimierung.

Ob Backofen, Kühlanlage, Garautomat, Verkaufsvitrine, Heizung, Beleuchtung oder Warmwasser: In der Backstube und auch in den Filialen wird eine Menge Energie verbraucht. Energie sparende Lösungen, die die Betriebskosten erheblich senken, sind deshalb mehr gefragt denn je. Auf der iba finden Unternehmer von Einzel-, Filial-, und Industriebetrieben eine breite Palette an neuen Lösungen. «Ich bin gespannt auf die neuen technischen Energiesparlösungen, um die erheblichen Betriebskosten zu senken. Vor allem kleinen Betrieben empfehle ich, sich hier genauestens umzusehen und beraten zu lassen. Wer hier sinnvoll in energiesparende Technik investiert, kann der massiven Belastung angesichts steigender Strompreise die rote Karte zeigen», sagt Peter Becker, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks. Wer sich clever informiert, wisse, dass sich die Investitionskosten schnell amortisieren, sagt Becker.

Wie man Energie effektiv nutzt und so den Verbrauch senkt, zeigt auf der iba unter anderem die Miwe Michael Wenz GmbH. Das Arnsteiner Unternehmen kennzeichnet besonders energieeffiziente Produkte aus seinem Haus sogar mit einem eigenen Energie-Gütesiegel e+. Am Messestand auf der iba können Besucher ein komplettes Energieverbund- und -managementsystem bei der Arbeit erleben: In der Backstube gewinnt die Miwe eco:nova von verschiedenen Backöfen Wärme getrennt aus Schwaden und Rauchgas zurück. An einem Gärvollautomaten schöpft die Miwe eco:recover die Abwärme ab. Und die Miwe eco:proof nutzt die rückgewonnene Energie zur sanften Beheizung eines Klimaraumes. Neu vorgestellt wird außerdem die Miwe eco:control, die als Monitor und Steuerungseinheit zur Überwachung der Energieflüsse dient.

Ihren neuen Netzbandofen Mistral 2.0 stellt die GBT GmbH Bäckerei Technologie aus Villingen-Schwenningen vor, mit dem sie sich auch für den iba Award bewirbt. Mit dem energieoptimierten modularen Durchlaufofen können durch eine neuartige und patentierte Energienutzung der Rauchgase bis zu 30 Prozent Energie gegenüber konventionellen zyklothermisch beheizten Netzbandöfen eingespart werden, heißt es aus dem Unternehmen. «Konventionelle Netzbandöfen haben einen sehr hohen Energieverbrauch», erklärt Leila Kenan von der GBT GmbH Bäckerei Technologie. Es gebe Ansätze, mit Rauchgasen über Wärmetauscher Warmwasser zu erzeugen. Dieses sei jedoch in Bäckereien normalerweise ausreichend vorhanden. «Deshalb ist es sinnvoll, den Energieverbrauch anzugehen».

Der französische Hersteller von Industriebäckereianlagen Mecatherm setzt auf kontinuierliche Verbesserung von Produktentwicklungsprozessen. Hierbei liegt das Augenmerk vor allem auf der Bearbeitung von Teigen und dem Backvorgang, aber auch auf innovativen Neuerungen von der Endgärung bis zum Tiefgefrieren. Der energetische Aspekt bei diesen Lösungen nimmt dabei eine immer wichtigere Stellung ein. Auf der iba stellt Mecatherm unter anderem ein neues Förderband vor, das mit Sensoren ausgerüstet ist, die erkennen, ob Bleche im Umlauf sind und die Fördermaßnahme bei Leerlauf sofort unterbrechen. Auch bei Backöfen werden Neuerungen vorgestellt, die den Energiekonsum reduzieren.

Die HTT energy GmbH befasst sich vorrangig mit dem Thema Wärmeträgertechnik. Ob Thermalölkessel, Elektroerhitzer und Temperiergeräte, Heiz-Kühl-Tiefkühlanlagen, Abhitzesysteme oder Dampferzeuger – im Programm finden sich alle wesentlichen Komponenten des thermischen Apparatebaus. Auf der iba präsentiert die Firma ihren neuesten Coup: den APEK Mini, ein Luftvorwärmer-System, das auch schon für kleine Thermalölanlagen ab 300 kW geeignet ist. So können auch kleine Betriebe ihre Abgaswärme vollumfänglich nutzen und bares Geld sparen.

«World of Process» lautet das Messemotto der WP BakeryGroup. Gemeint ist der Anspruch des Unternehmens, für jeden Prozessschritt eines Bäckerei- oder Konditoreibetriebs passende Lösungen anzubieten, darunter natürlich auch im Bereich Energie. So bietet der Geschäftsbereich WP Green maßgeschneiderte Lösungen zur effizienten Nutzung von Abgasen und Schwaden für die Wärmerückgewinnung. Die dadurch entstehende Energie kann für den Betrieb unterschiedlicher Geräte genutzt werden: für die Kühlanlage ebenso wie die Spülmaschine oder auch um das angrenzende Wohnhaus zu beheizen. Seine Premiere auf der iba feiert der Ofen Rototherm Green in der elektrisch beheizbaren Variante, der in nur fünf Minuten von 200 auf 250 Grad hochheizt. Beachtliche Energieeinsparung ermöglichen auch neu angeordnete Elektroheizstäbe, das neue Isolationskonzept WP Thermopackage sowie die komplett umlaufende Abdichtung der Backraumtüren.

Viele Informationen zum Thema Energiesparen und Energieeffizienz gibt es auch am Stand des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks. In einer eigens eingerichteten «Energie-Ecke» stehen Energieexperten für Beratungsgespräche zur Verfügung. Daneben sind während der gesamten Messelaufzeit Mitarbeiter des Projekts EnEff-Bäckereien des Technologie- Transfer- Zentrums (ttz) Bremerhaven zu Gast, um wichtige Hinweise zum Umgang mit Energie zu geben. Schließlich sei es auch und gerade für kleine und mittelständische Betriebe interessant zu erfahren, wie sie Kosten senken können, betont Heino Scharfscheer vom Zentralverband. «Dabei liegt der Fokus darauf, den Betrieben Hinweise zu geben, wie sie Maschinen besser und effektiv nutzen, vom Abschalten von Maschinen über den Standby-Betrieb bis hin zur Auslastung der Backflächen». Zudem wird ein Energieleitfaden nach DIN EN ISO 50001 vorgestellt, der mittelständischen und großen Handwerksbetrieben wertvolle Tipps gibt und Möglichkeiten für die Praxis aufzeigt. Neben den Energieexperten stehen an allen Messetagen auch die Betriebsberater der Landesinnungsverbände und des Zentralverbands für Beratungsgespräche zur Verfügung.

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